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„Operation Wolkensäule“: Amerikaner und Franzosen demonstrieren

NEW YORK / PARIS / BE‘ER SCHEVA (inn) – Die „Operation Wolkensäule“ ruft Demonstranten auf den Plan. Einige jüdische Verbindungen stellen sich dabei auf die Seite der Palästinenser. Die Bewohner Be‘er Schevas lehnen eine Waffenruhe ab.
Am Times Square in Manhatten demonstrierten Hunderte gegen die "Operation Wolkensäule".

„Wir sind beschämt von den Dingen, die in unserem Namen getan werden“, sagte Rabbi Israel David Weiss, ein Mitglied der radikal-antizionistischen Sekte „Neturei Karta“des New Yorker Stadtteils Brooklyn. Weiss demonstrierte am Sonntag mit etwa 500 Gleichgesinnten am Times Square in New York. Das berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“ unter Berufung auf die New Yorker Zeitung „am-pm“. Auf den Plakaten der Demonstranten habe man Aussprüche wie „Israel muss gehen“!, oder „Das Judentum lehnt Zionismus ab!“ lesen können. Die Mitglieder von „Neturei Karta“ lehnen es ab, der Existenz eines jüdischen Staates Priorität gegenüber dem Kommen des Messias einzuräumen.
Solidarität in New York
Jüdische Organisationen in New York und Frankreich organisierten dagegen pro-israelische Demonstrationen. „Das Ziel dieser Zusammenkunft ist, eindeutige Unterstützung für den Staat Israel unter den politischen, kommunalen, ethnischen und religiösen Führern von New York auszudrücken“, sagte Michael S. Miller, Geschäftsführer des „Jüdischen Gemeinderats“ in New York. Die Gewalt gegen die Palästinenser müsse zwar aufhören, „bis dahin unterstützen wir aber mit ganzem Herzen Israels Recht auf Selbstverteidigung“, sagte er. Laut der amerikanischen Nachrichtenagentur „Jewish Telegrafic Agency“ (JTA) hat die „Jüdische Vereinigung in Nordamerika“ dem „Israelischen Terrorhilfe-Fonds“ der „Jewish Agency“ eine Unterstützung von umgerechnet fast vier Millionen Euro zugesichert, meldet „Yediot Aharonot“. Das Geld solle den Bewohnern der israelischen Gebiete zukommen, die unter Beschuss stehen. Verschiedene Vertreter von jüdisch-orthodoxen Gemeinschaften der amerikanischen Metropole riefen ihre Anhänger außerdem zu einem intensiveren Torah-Studium auf. Das solle der geistigen Unterstützung der israelischen Soldaten und Zivilisten dienen.
Rückendeckung aus Paris
In Paris gingen am Dienstagabend etwa 2.500 Franzosen, größtenteils Juden, vor der israelischen Botschaft auf die Straßen und zeigten ihre Solidarität mit Israel. Führer von jüdischen und pro-israelischen Organisationen und Lokalpolitiker verurteilten die Raketenangriffe der Hamas auf Israel und forderten die französische Regierung auf, dem jüdischen Staat den Rücken zu stärken. Das berichtet die israelische Tageszeitung „Jerusalem Post“. Der Oberrabiner Gilles Bernheim wandte sich in einer Rede an französische Rabbiner und Imame und forderte sie auf, Rücksicht auf den Ernst der Lage zu nehmen, falls sie die Situation im Nahen Osten in ihren Predigten ansprächen. Der Bürgermeister des 16. Arrondissements, Claude Goasguen, kritisierte den französischen Außenminister Laurent Fabius für sein angebliches Versagen, Israel den Rücken zu stärken. Während der Demonstration überwachten hunderte Polizisten eine Gruppe militanter Anhänger des „Jüdischen Verteidungsbundes“. Die Beamten forderten sie auf, ihre Flaggen mit dem Davidsstern und einer geballten Faust herunterzulassen.
Be‘er Scheva gegen Waffenruhe
In der südisraelischen Stadt Be‘er Sheva forderten einige hundert Demonstranten die israelische Regierung auf, keinen Waffenstillstand mit der Hamas zu unterzeichnen. Tomer Vaknin, einer der Organisatoren der Veranstaltung, sagte: „Wir sind nicht gewillt, auf diese Weise weiterzuleben. Es gibt die Tendenz, dass die Leute die Situation akzeptieren und das können wir nicht haben.“ Einige der Demonstranten forderten vom israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu, eine Bodenoffensive in den Gazastreifen zu autorisieren. „Ich fürchte keinen Bodenangriff, obwohl mein Bruder in der Armee dient und sich gerade an der Grenze zu Gaza befindet“, sagte einer der Teilnehmer.
In Be‘er Scheva schlugen am Dienstagmorgen zwanzig Raketen ein, die Gebäude und Fahrzeuge zerstörten. Verletzte habe es nicht gegeben, meldet „Yediot Aharonot“.

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