RIO DE JANEIRO (inn) – Die Erinnerung an die elf israelischen Sportler, die 1972 bei den Olympischen Spielen in München ermordet wurden, lebt in Rio de Janeiro weiter. 44 Jahre nach dem Attentat durch die palästinensische Terror-Organisation „Schwarzer September“ gab es im Vorfeld der Spiele eine Gedenkzeremonie. Auf dem extra dafür errichteten Platz der Trauer im Olympischen Dorf fand die Zeremonie im Namen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) statt, wie die Tageszeitung „Jerusalem Post“ berichtet.
Der Platz der Trauer ist im Olympischen Dorf zu Ehren aller 15 Menschen gebaut worden, die während Olympischer Spiele getötet wurden. Neben den elf Israelis soll der Platz auch an den deutschen Polizisten erinnern, der beim gescheiterten Rettungsversuch der israelischen Geiseln im Jahr 1972 umgebracht wurde. Ebenso ist er für die beiden Opfer des Bombenanschlags bei den Spielen von Atlanta 1996 da. Der Platz erinnert außerdem an den georgischen Rodler Nodar Kumaritashvili, der durch einen Unfall bei den Winterspielen in Vancouver 2010 ums Leben kam.
Die Witwen von zwei der ermordeten Israelis, Ankie Spitzer und Ilana Romano, hatten sich für eine Würdigung der Opfer über einen langen Zeitraum eingesetzt. Sie starteten eine Initiative: Während der Eröffnungs- und Abschlussfeier in Rio sollte ein Gedenken abgehalten werden. Erst der neue Präsident des IOC, Thomas Bach, kam der Forderung der Hinterbliebenen entgegen. Der Deutsche war Mittwoch bei der Gedenkzeremonie zugegen. Nach einer Schweigeminute sprach er bei seiner Rede von der Bedeutung dieses Innehaltens vor den Spielen: „Bewusst haben wir die Erinnerungsstätte mitten ins Olympische Dorf gebaut, weil hier Sportler aus der ganzen Welt friedlich zusammenleben.“