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Olympia: Keine Gedenkminute für ermordete Israelis

LONDON (inn) - Auch bei der Eröffnung der Olympischen Spiele in London wird es keine Schweigeminute für die Terror-Opfer von 1972 geben. Dies teilte eine Sprecherin des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) gegenüber der "Jerusalem Post" mit. Die Witwe eines der in München ermordeten Israelis hatte zuvor in einer Petition an das IOC appelliert, die mittlerweile mehr als 20.000 Menschen unterzeichnet haben.

"Ich bitte um eine Minute Schweigen zum Gedenken an die elf israelischen Athleten, Trainer und Schiedsrichter, die bei den Olympischen Sommerspielen in München ermordet wurden", schreibt Ankie Spitzer in der Petition, die sie über das Videoportal YouTube bekanntgemacht hat. "Nur eine Minute bei den Sommerspielen 2012 in London und bei allen Olympischen Spielen, um Frieden zu fördern." Die Initiatorin ist die Witwe des Fechttrainers Andrei Spitzer, der bei dem palästinensischen Überfall auf die israelische Olympiamannschaft ums Leben kam.

IOC-Sprecherin Emmanuelle Moreau stellte gegenüber der "Jerusalem Post" klar: "Das IOC hat bei mehreren Anlässen dem Gedenken an die Athleten Tribut gezollt, die 1972 in München tragisch starben, und es wird dies auch fortsetzen. Doch wir haben kein Gedenken während der Eröffnungszeremonie der Londoner Spiele vorgesehen. Das Gedenken an die Opfer verschwindet nicht. Eins ist sicher, wir werden nie vergessen. Während der Spiele gibt das israelische Nationale Olympische Komitee traditionell einen Empfang im Gedenken an die Opfer, und das IOC ist immer stark vertreten. London wird da keine Ausnahme sein."

In den vergangenen vier Jahrzehnten hatten Spitzer und andere Angehörige wiederholt versucht, das IOC von einer Schweigeminute bei den Eröffnungszeremonien zu überzeugen. "Ich habe keine politische oder religiöse Agenda", heißt es in der Petition. "Nur die Hoffnung, dass mein Ehemann und die anderen Männer, die in Frieden, Freundschaft und Sportgeist zu den Olympischen Spielen gingen, erhalten, was sie verdienen. Vierzig Jahre Warten ist lang genug."

Am 4. September 1972 hatten palästinensische Terroristen unter der Bezeichnung "Schwarzer September" das Olympische Dorf in München überfallen. Sie nahmen zehn israelische Athleten und einen Trainer als Geiseln. Bei einem Befreiungsversuch am übernächsten Tag kurz nach Mitternacht wurden die elf Israelis und ein deutscher Polizist erschossen. Trotz des Massakers setzte das IOC die Olympischen Spiele fort. Die israelische Delegation flog allerdings vorzeitig nach Hause.

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