Er selbst hätte nicht an erster Stelle einem Baustopp in den Siedlungen des Westjordanlandes zugestimmt, so Olmert laut einem Bericht der Zeitung „Jediot Aharonot“. Wichtiger seien Themen wie endgültige Grenzen, das Schicksal der palästinensischen Flüchtlinge und der Status Jerusalems. Israel und die USA sollten sich stattdessen darauf konzentrieren, ein endgültiges Abkommen mit den Palästinensern zu erzielen.
Allerdings würde er keine Bitte von Israels engstem Verbündeten ablehnen und damit die Beziehungen gefährden, fügte Olmert hinzu: „Wenn Sie einem zehnmonatigen Baustopp zustimmen, und der Präsident der mächtigsten Nation der Erde und der israelfreundlichsten Nation kommt zu Ihnen und sagt: ‚Bitte geben Sie mir zwei (weitere) Monate, nur zwei Monate‘ – ich meine, was könnte in zwei Monaten passieren? Ich würde sagen: ‚Präsident, warum zwei? Warum nicht drei? Nehmen Sie drei!“
Nach seinem Rücktritt im Herbst 2008 hatte Olmert bestätigt, dass er den Palästinensern das bislang weitreichendste Angebot von israelischer Seite gemacht habe. Demnach sollten die Palästinenser fast 94 Prozent des Westjordanlandes erhalten. Die fehlenden 6 Prozent der Fläche sollten in Form eines Austausches von Gebieten hinzukommen. Nach seinem Plan hätte Israel auch arabische Stadtviertel in Ostjerusalem den Palästinensern überlassen. Die Altstadt mit ihren heiligen Stätten wäre hingegen gemeinsam von Israel, den Palästinensern, Jordanien, Saudi-Arabien und den USA verwaltet worden.
Die Palästinenser hätten nie auf sein Angebot reagiert. „Ich denke, das war ein historischer Fehler der höchsten Rangordnung, den sie lange bedauern werden, bis jemand von unserer Seite mit denselben Ideen kommt“, sagte Olmert.