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Olmert regt Versöhnung mit der Türkei an

JERUSALEM (inn) - Der frühere israelische Premierminister Ehud Olmert hat am Sonntag auf einer Konferenz an der Universität Tel Aviv die jetzige Regierung wegen des getrübten Verhältnisses zur Türkei kritisiert. Es wäre weise, sich mit dem türkischen Premierminister Recep Tayyip Erdogan auszusöhnen. Olmert erinnerte zudem daran, dass die Palästinenser ein großzügiges Angebot von ihm abgelehnt hatten.

Der Ex-Premier kritisierte Israels Weigerung, die Türkei als Vermittler für Verhandlungen mit Syrien zu akzeptieren. „Wir können ein Abkommen mit den Syrern erreichen, das die Lage im Nahen Osten verändern würde. In dieser Angelegenheit muss eine Entscheidung getroffen werden. Es ist zu einfach, verärgert über Erdogan zu sein, aber es wäre weise, sich mit ihm zu versöhnen. Er ist ein fairer Vermittler. Wir brauchen Verhandlungen mit türkischer Vermittlung“, sagte der frühere Premier laut der Tageszeitung „Jediot Aharonot“.

Er selbst sei in seiner Amtszeit aufgrund der türkischen Vermittlungen nur „Stunden“ von einem Treffen mit dem syrischen Außenminister Walid Muallem entfernt gewesen. Die Gespräche seien jedoch aufgrund der israelischen Operation „Gegossenes Blei“ gegen die Hamas im Gazastreifen abgesagt worden. Die Regierung in Jerusalem hält die Türkei aufgrund diplomatischer Spannungen derzeit nicht als Vermittler geeignet.

„Aufnahme von Palästinensern in Israel angeboten“

Den palästinensischen Präsidenten Mahmud Abbas habe er als einen fairen Partner empfunden, der gegen den Terror war. Er erinnerte daran, dass er während seiner Amtszeit den Palästinensern ein weitreichendendes Angebot gemacht habe. Darin habe er die Teilung Jerusalems vorgeschlagen. Die heiligen Stätten sollten unter internationale Kontrolle gestellt werden. Selbst die Aufnahme palästinensischer Flüchtlinge in Israel habe er angeboten. Er wisse nicht, warum Abbas den Vorschlag nicht angenommen habe. Arabische Führer hätten dem Angebot jedoch zugestimmt.

Er hoffe nun, dass Netanjahu diesen Vorschlag aufgreife. Es sei an der Zeit, dass die internationale Staatengemeinschaft eine Antwort von den Palästinensern fordere, „anstatt über  den Bau eines Gebäudes hier und eines Gebäudes da, zu streiten“. Er sei sicher, dass die jetzige Regierung das Verlangen nach Frieden habe, auch, wenn sie nicht wie er handeln möge, so Olmert.

Er betonte zudem, dass auch damals während der Gespräche die Siedlungsaktivitäten im Westjordanland fortgesetzt worden seien. Dies sei kein Geheimnis gewesen. „Ich habe allen Parteien gesagt, dass ich darüber nicht diskutieren werde, denn wenn ich das tun würde, wäre ich nicht in der Lage, ernsthafte Verhandlungen zu führen“, so Olmert.

Derzeit besteht Abbas auf einen kompletten israelischen Baustopp im Westjordanland und in Ostjerusalem als Bedingung für die Wiederaufnahme von Friedensverhandlungen.

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