„Was ich Ihnen jetzt sage, hat noch nie ein israelischer Regierungschef gesagt: Wir müssen uns aus fast allen Gebieten zurückziehen, Ostjerusalem und die Golanhöhen eingeschlossen“, so Olmert. „Ich möchte sehen, ob es in Israel eine ernsthafte Person gibt, die glaubt, Frieden mit Syrien sei möglich, ohne die Golanhöhen aufzugeben“, sagte der scheidende Premier. Detaillierte Angaben zu einem Rückzug oder zur Teilung Jerusalems machte er jedoch nicht.
Palästinenser: Feststellung kommt zu spät
Der palästinensische Außenminister Rijad al-Malki bezeichnete Olmerts Äußerungen als „sehr wichtig“, allerdings kämen diese zu spät. „Wir wünschten, wir hätten diese persönliche Meinung vor seinem Rücktritt gehört“, so der Politiker.
„Jediot Aharonot“, Israels auflagenstärkste Zeitung, bezeichnete das Gespräch mit Olmert als „Vermächtnis-Interview“ und veröffentlichte es anlässlich des jüdischen Neujahrsfestes „Rosch HaSchanah“.
Olmert war am 21. September nach Korruptionsvorwürfen gegen ihn von seinem Amt als Premierminister zurückgetreten. Bis zur Bildung einer neuen Regierung bleibt er als Übergangspremier im Amt.