In dem Schreiben würdigt Schulz den Beitrag der jüdischen Organisation zum Gedenken in europäischen Einrichtungen über sieben Jahre hinweg. Das Europäische Parlament sei verpflichtet, die Erinnerung an die Schoah aufrechtzuerhalten. Dies fördere Demokratie und Menschenrechte, schreibt der Parlamentspräsident laut der Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
In den vergangenen sieben Jahren hatte sich das EJCC um die jährliche Veranstaltung im Parlament zum Holocaustgedenktag gekümmert. Diese Gedenkstunden wurden bislang nicht als offiziell angesehen, aber ranghohe Abgeordnete nahmen daran teil.
Rabbi Tawil hat die Zeremonien initiiert. „Das Gedenken an den Holocaust und seine Lektionen ist nicht nur für die jüdische Gemeinschaft unverzichtbar, sondern für alle Menschen in Europa und die gesamte Welt“, begründete er seinen Vorstoß. „Leider sind wir Zeugen eines alarmierenden Anstiegs in der Beliebtheit von Hass getriebener Gruppierungen in ganz Europa als Folge der Finanzkrise.“
Der Generaldirektor der „European Jewish Organization“ (EJA), Rabbi Menachem Margolin, dankte Schulz für dessen Mitteilung. „Die europäischen Einrichtungen haben die Verantwortung, die Erziehung zur Toleranz in allen EU-Mitgliedstaaten zu verstärken. Bildung ist der Schlüssel, um die Wiederkehr solcher Horrortaten zu verhindern“, kommentierte er den Brief. Auch würdigte er den Einsatz von Rabbi Tawil.
Der internationale Holocaustgedenktag wird am 27. Januar begangen – dem Jahrestag der Befreiung von Auschwitz. Israel hat einen eigenen „Jom HaSchoah“ nach dem jüdischen Kalender, der sich auf den Warschauer Ghettoaufstand bezieht und in diesem Jahr auf den 8. April fällt. Den internationalen Gedenktag würdigen die Israelis zusätzlich durch entsprechende Sondersitzungen.