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Offenbar bald Gefangenenaustausch zwischen Israel und Hisbollah

BEIRUT (inn) – Zwischen der radikal-islamischen Hisbollah und Israel könnte es bald Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch geben. Das sagte der Führer der schi´itischen Miliz, Sheikh Hassan Nasrallah, in einem am Montag veröffentlichten Interview mit der saudi-arabischen Zeitung „al-Watan“.

Die Voraussetzungen für solche Verhandlungen seien durch deutsche Vermittler geschaffen worden, so Nasrallah. Er werde den Bemühungen eine Chance geben und keinen Zeitrahmen für die Verhandlungen setzen. Sollten die Verhandlungen jedoch scheitern, werde seine Organisation weitere israelische Soldaten entführen, um Israel zu einem Austausch zu zwingen, sagte das Oberhaupt der Hisbollah („Partei Allahs“) weiter.

Zwischen deutschen Vermittlern und der radikal-islamischen Hisbollah laufen seit längerer Zeit Verhandlungen über einen Gefangenenaustausch zwischen der Miliz und Israel. Im Juli vergangenen Jahres war die Terrorgruppe angeblich bereit, den von ihr in den Libanon entführten israelischen Geschäftsmann Elhanan Tannenbaum freizulassen – im Gegenzug forderte sie die Freilassung von 100 Gefangenen in Israel.

Neben Tannenbaum hat die Hisbollah zudem die Militärangehörigen Binyamin Avraham, Omar Suwayed und Adi Avitan im Oktober 2000 in den Libanon entführt. Im November 2001 erklärte sie der oberste Militärrabiner für tot.

Israel geht es ferner um das Schicksal des vermißten israelischen Navigators Ron Arad. Dieser war am 16. Oktober 1986 mit seinem Phantom-Kampfflieger (F4) bei Sidon im Libanon abgestürzt und in Gefangenschaft der Islamisten geraten. Israel geht davon aus, daß der aus Hod Hasharon bei Herzliya stammende Navigator zunächst in die Hände des Sicherheitschefs der Amal-Miliz, Mustafa Durani, geriet.

1994 entführte daher eine israelische Sondereinheit Durani, so wie auch 1989 schon Scheich Abdul Karim Obeid, das einstige spirituelle Oberhaupt der Hisbollah. Die beiden sind – zusammen mit anderen Islamisten aus dem Libanon – das Hauptpfand Israels.

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