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Özdemir: „Antisemiten missbrauchen Nahostkonflikt“

BERLIN (inn) - Nicht jeder, der über Palästinenser oder Araber spricht, will deren Lebensumstände verbessert sehen. Diese Ansicht äußerte der Bundesvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen, Cem Özdemir, im Gespräch mit der Wochenzeitung "Jüdische Allgemeine".

„Oftmals kommt muslimischer Antisemitismus, wie zum Beispiel auch der linke Antisemitismus, im Gewand der Israelkritik daher, nimmt aber parallel auch Juden in die Verantwortung für das, was man – zu Recht oder zu Unrecht – als falsch an der israelischen Politik empfinden kann“, sagte Özdemir. „Dabei sollen alle Juden in eine Art Sippenhaft genommen werden.“

Der türkisch-stämmige Politiker sieht verschiedene Muster des Antisemitismus. In manchen Verbänden und Medien gebe es die „intellektuell-verbrämte Form“. Da heiße es dann: „Wir haben ja nichts gegen Juden, aber…“. Die „vulgäre Form“ sei in U- oder S-Bahnstationen anzutreffen, wo Menschen angegriffen würden, die eine Kippa trügen.

„Nahostkonflikt dient als Projektionsfläche für Antisemitisches“

Beim muslimischen Antisemitismus spiele der Konflikt im Nahen Osten sicher eine große Rolle, so Özdemir weiter. „Er dient aber auch als Projektionsfläche für antisemitische Einstellungen und wird oft missbraucht. Denn nicht jedem, der über Palästinenser oder Araber spricht, geht es um die Verbesserung ihrer Lebensumstände. Oftmals ist es auch eine beliebte Ausrede, um das Feindbild Westen und Israel zu kultivieren.“

Er hoffe, dass der Konflikt bald gelöst werde. „Aber selbst, wenn eine Zweistaatenlösung Erfolg hat, würden nicht alle verstummen, die das Existenzrecht Israels infrage stellen.“

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