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OECD-Studie: Israels Bildungsausgaben und Lehrerlöhne im Blick

PARIS (inn) - Israel investiert weniger als andere Länder in Bildung, und Hochschullehrer verdienen nur halb so viel wie ihre Kollegen in anderen OECD-Ländern. Das geht aus der aktuellen OECD-Studie "Bildung auf einen Blick" hervor. Sie gibt einen Überblick über die Bildungsinvestitionen in den Jahren 2008 und 2009 der entwickelten Länder.

Demnach gibt Israel durchschnittlich 5.521 Dollar im Jahr pro Schüler aus. In den anderen OECD-Ländern liege der Durchschnitt bei 7.069 Dollar. Die Studie zeigt aber auch, dass die gesamten Ausgaben für israelische Bildungseinrichtungen höher liegen als in anderen Ländern. Israelische Bildungsausgaben nehmen 4,2 Prozent des vom Staat zur Verfügung gestellten Budgets in Anspruch. In den anderen OECD-Ländern liegt der Anteil bei 3,8 Prozent. Das zentrale Statistikamt in Israel erklärte dies damit, dass Israel einen höheren Prozentsatz junger Leute habe als andere Länder. Es gebe im Vergleich zu den vielen Schülern verhältnismäßig wenig Beschäftigte, die die Bildungseinrichtungen finanziell unterstützen könnten. Außerdem sei die Geburtenrate in Israel höher als in anderen Ländern, so die Mitteilung des israelischen Bildungsministeriums.

Die Studie zeigt auch, dass junge Lehrer weiterführender Schulen mehr verdienen als ihre Kollegen in den Grundschulen. Nur in Israel sei das anders. Dort bekämen zum Beispiel junge Gymnasiallehrer 14 Prozent weniger Gehalt als junge Grundschullehrer. Das Anfangsgehalt der israelischen Grundschullehrer liege nach Aussage der OECD bei 18.935 Dollar pro Jahr, 36 Prozent weniger als bei Lehrern europäischer Nachbarländer. Sie verdienten 29.767 Dollar pro Jahr. Doch je älter die Lehrer seien, desto weniger Differenzen gebe es. Mit 42.425 Dollar verdienten ältere israelische Grundschullehrer nur noch 11 Prozent weniger als ihre Kollegen in anderen OECD-Ländern.

Dieser Unterschied ist bei Lehrern an weiterführenden Schulen größer, ermittelte die Studie. Das Anfangsgehalt in OECD-Ländern liegt hier, außer in Israel, bei durchschnittlich 33.044 Dollar pro Jahr. Das ist fast doppelt so viel wie in Israel. Dort verdienen etwa junge Gymnasiallehrer nur 16.715 Dollar. Bei älteren Lehrern weiterführender Schulen liegt die Differenz bei fast 29 Prozent: In Israel verdienen sie durchschnittlich 37.874 Dollar und in anderen OECD-Ländern 53.651 Dollar pro Jahr.

Israelische Lehrer verbringen mit rund 600 Stunden jährlich außerdem weniger Zeit in Klassenräumen als ihre Kollegen in anderen OECD-Ländern. Dort liegt die Stundenzahl durchschnittlich bei 701. Zum Vergleich: In Argentinien, Mexico, Chile und den USA verbringen Lehrer rund 1.000 Stunden in der Klasse. Ein israelischer Lehrer an einer weiterführenden Schule hält sich im Durchschnitt weniger als drei Stunden pro Schultag in den Klassenräumen auf.

Der Bericht bezieht sich auf die Jahre 2008 bis 2009, in denen die Schulreform "New Horizon" gerade in israelischen Grundschulen eingeführt wurde. Sie geht einer neuen Vereinbarung mit Grundschullehrern voraus, die dieses Jahr eingeführt werden soll. Diese Vereinbarung verspräche, die Gehälter von Grundschullehrern stückweise bis um 50 Prozent zu erhöhen. Im Laufe der Zeit würden diese beiden Reformen dazu Beitragen, dass die Stundenzahl der Lehrer in den Klassenräumen deutlich ansteige.

Schließlich zeigt die Untersuchung, dass israelische Klassen sehr groß sind. Grundschulklassen haben durchschnittlich 27,4 Schüler. Der Durchschnitt der OECD-Länder liegt dagegen bei 21,4 Schülern.

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