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OECD: Lob und Tadel für Israels Umweltschutz

TEL AVIV (inn) - Große Mengen an Müll werden in Israel nicht recycelt. Zu diesem Ergebnis kommt die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in einem aktuellen Bericht. Lob erhielt Israel hingegen für seine Wasseraufbereitungs- und Entsalzungsanlagen.

Premierminister Benjamin Netanjahu und Umweltminister Gilad Erdan sind am Montagabend mit dem stellvertretenden Generalsekretär der OECD, Rintaro Tamaki, zusammengetroffen. Dabei überreichte Tamaki ihnen den ersten OECD-Bericht zum Stand des Umweltschutzes in Israel. Das meldet das israelische Außenministerium.

"Die israelische Regierung leistet außergewöhnlich gute Arbeit und investiert bedeutende Summen in die sozioökonomische Entwicklung, während sie gleichzeitig die Umweltbelastungen reduziert und effizient natürliche Ressourcen nutzt", sagte Tamaki. So sei beispielsweise der Anteil von entsalztem Wasser am gesamten Wasserverbrauch mit 42 Prozent in Israel weltweit einer der höchsten. Zudem sei die Energieeffizienz der israelischen Entsalzungsanlagen im weltweiten Vergleich besonders gut.

Müll wird nicht recycelt

Laut dem Bericht ist die Umweltverschmutzung in Israel größer als in den meisten OECD-Mitgliedsländern. Der Report zeigt auf, dass der Großteil des Mülls auf Mülldeponien gelagert und nicht recycelt oder wiederverwendet wird.

Während das Land große Flächen als Nationalparks und Naturschutzgebiete deklariert hat, reiche die Größe trotzdem nicht aus, um das komplette Ökosystem zu schützen, heißt es weiter.

In den vergangenen Jahren hatte Israel Steuern erhöht, um die Umweltverschmutzung zu reduzieren. Dies umfasst auch die Abgaben für das Vergraben von Müll, um die Wiederverwendung von Material zu steigern.

Die Menge an produziertem Müll sei in den vergangenen zehn Jahren um circa 15 Prozent gestiegen, heißt es in der Tageszeitung "Ha´aretz" unter Berufung auf den Bericht. Des Weiteren mussten Brunnenbohrungen aufgrund von Verschmutzung um 10 Prozent verringert werden.  

Empfehlung: Autobahn-Maut und höhere Müllgebühren

Der OECD-Bericht rät Israel, eine Autobahn-Maut und eine Gebühr für das Fahren innerhalb großer Städte zu erheben, schreibt "Ha´aretz" weiter. Außerdem solle von den Städten eine höhere Müllgebühr berechnet werden. Um den Treibhauseffekt zu verringern wird in dem Bericht empfohlen, eine Kohlendioxid-Steuer einzuführen.

Die wichtigsten Erfolge Israels der letzten zwei Jahre beim Umweltschutz seien laut Außenministerium der Anschluss der Erdgas-Pipeline nach Haifa, was die Luftverschmutzung deutlich reduziert habe, der Abbau der israelischen Abhängigkeit vom Öl und die staatliche Unterstützung der Verwendung alternativer und erneuerbarer Energien.

Die OECD (Organisation for Economic Co-operation and Development) vereinigt derzeit 34 Länder, die sich zu Demokratie und Marktwirtschaft bekennen. Seit dem 7. September 2010 ist Israel Mitglied der Organisation.

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