Suche
Close this search box.

Obama zu Abbas: Risiko für Frieden notwendig

WASHINGTON (inn) – Für einen Fortschritt bei den Nahost-Verhandlungen müssen die Gesprächspartner Risiken eingehen. Das hat der US-amerikanische Präsident Barack Obama bei einem Treffen mit dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) Mahmud Abbas am Montag in Washington gefordert.
Obama empfing Abbas im Oval Office

Obama lobte Abbas als Politiker, der der Gewalt abschwöre und diplomatische Lösungen suche. Für einen Friedensvertrag zwischen Israelis und Palästinensern seien Kompromisse auf beiden Seiten nötig, erklärte der US-Präsident bei dem Treffen im Oval Office weiter. Eine Lösung beruhe auf den „Linien von 1967“ und im einvernehmlichen Austausch von Land.
Der US-Präsident räumte ein, dass die Verhandlungen derzeit schwierig seien. „Wir werden schwere politische Entscheidungen treffen und Risiken eingehen müssen, wenn wir weiterkommen wollen“, sagte er gemäß (wegen Wiederholung) Mitteilung seines Büros. Laut vorgesehenem Zeitrahmen soll bis Ende April eine Lösung erreicht werden.
Obama forderte außerdem mit Blick auf einen zukünftigen Palästinenserstaat schon jetzt die Einhaltung des Rechts sowie Transparenz und Reformen in den Verwaltungsgebieten der PA. Dies sei notwendig, damit „die Palästinenser letztlich nicht nur einen Staat auf dem Papier haben, sondern einen, der tatsächlich im Sinne des Volkes liefert“.

Abbas: Historische Chance

Abbas wies bei dem Treffen auf die knappe Zeit hin, die für einen Abschluss der Verhandlungen bliebe. „Die Zeit ist nicht auf unserer Seite, besonders angesichts der schwierigen Lage, in der der Nahe Osten und die ganze Region stecken.“ Der 78-Jährige pflichtete Obama jedoch bei, dass die aktuellen Verhandlungen eine „historische Chance“ seien, Frieden zu schaffen.
Der PA-Präsident betonte außerdem die Bedeutung der Freilassung palästinensischer Gefangener aus israelischen Gefängnissen. Am 29. März soll die vierte Freilassung im Rahmen der Verhandlungen erfolgen. „Das wird einen festen Eindruck vermitteln von der Ernsthaftigkeit dieser Bemühungen, Frieden zu stiften.“
Unterdessen stellte der israelische Wirtschaftsminister Naftali Bennett die geplante Freilassungsrunde in Frage. „Wer auch immer unwillens ist, Israel als Nationalstaat der Juden anzuerkennen, ist kein Dialogpartner“, forderte der Politiker von der Partei „Jüdisches Haus“ im israelischen Radio. Abbas erkennt den Staat Israel an, jedoch nicht als jüdischen Staat. Auch der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu sieht in der Anerkennung des jüdischen Staates eine der Voraussetzungen für ein Friedensabkommen.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen