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NRW-Landtagspräsident Kuper: Hass gegen Israel nicht hinnehmen

Die Deutsch-Israelische Gesellschaft in Düsseldorf begeht ihr 40-jähriges Bestehen. Die Freude ist wegen des Terrorangriffes der Hamas getrübt.
Von Elisabeth Hausen

DÜSSELDORF (inn) – Nach dem Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober ist Solidarität mit den Menschen in Israel und den Juden in Deutschland besonders wichtig. Das sagte der nordrhein-westfälische Landtagspräsident André Kuper am Dienstagabend bei einer Jubiläumsveranstaltung des Düsseldorfer Arbeitskreises der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) im Goethe-Museum.

Die Festveranstaltung zum 40-jährigen Bestehen der DIG Düsseldorf und zum 75-jährigen Jubiläum des Staates Israel war lange geplant. Angesichts des Terrors und des Krieges war dann bei aller Dankbarkeit die Stimmung getrübt. Und so betonte der CDU-Politiker, was die DIG bereits in der Einladung geschrieben hatte: „Zum Feiern ist uns allen nicht zumute.“ Doch die Freilassung von Geiseln und die Feuerpause bringe immerhin eine erste Entlastung.

Besorgt zeigte sich Kuper über aufflammenden Antisemitismus in Deutschland. Gerade jetzt sei es wichtig, gemeinsam Flagge für Israel zu zeigen. Man dürfe nicht hinnehmen, dass die „Feinde der Demokratie“ unverhohlen Hass und Hetze gegen Israel und Juden verbreiteten. Seit 1987 gibt es in Nordrhein-Westfalend eine deutsch-israelische Parlamentariergruppe. Es war die erste in einem deutschen Landesparlament.

DIG-Vorsitzender Brachthäuser lobt Stadt Düsseldorf

Die DIG Düsseldorf wurde am 14. März 1983 gegründet. Der aktuelle Vorsitzende Emil Brachthäuser wies darauf hin, dass damals Helmut Kohl (CDU) gerade sein zweites Jahr als Bundeskanzler erlebte. Sein Vorgänger Helmut Schmidt (SPD) habe die israelische Siedlungspolitik kritisiert. Insofern sei einiges ähnlich gewesen wie heute.

Den Vorsitz der DIG hatte nach der Gründung Wolfgang Wende inne, der bei der Evangelischen Kirche im Rheinland für Jugendarbeit zuständig war. Er leitete den Arbeitskreis bis zu seinem Tod im Jahr 2017.

Foto: Michael Gstettenbauer/DIG
Lobte die Stadt Düsseldorf: Der DIG-Vorsitzende Brachthäuser

Der jetzige Vorsitzende lobte die Stadt Düsseldorf dafür, dass sie sich klar an der Seite Israels positioniere. Zum Terror der Hamas gebe es keinen „Aberismus“, gebrauchte er einen Begriff des DIG-Bundesvorsitzenden Volker Beck. Der Ausdruck bezieht sich auf Menschen, die das Massaker verurteilen und mit „Ja, aber“ fortfahren – um auch das Leid der Palästinenser mit einzubeziehen.

Beck indes konnte seine geplante Ansprache nicht halten. Der Grünen-Politiker war beim Versuch, Düsseldorf rechtzeitig zu erreichen, wegen ausfallender und verspäteter Züge gestrandet.

Kulturdezernentin: Erinnerungskultur bleibt wichtig

Die Beigeordnete der Stadt Düsseldorf für Kultur und Migration, Miriam Koch (Grüne), sprach sich für eine fortgesetzte Erinnerungskultur bezüglich der NS-Verbrechen an den Juden aus: Es handele sich um „eine Schuld, die wir uns auch in den nachfolgenden Generationen bewusst machen müssen“. Antisemitismus von links und rechts, der nie weg gewesen sei, sei nach dem 7. Oktober „lebendig mitten in unserer Gesellschaft“.

Foto: Michael Gstettenbauer/DIG
Plädierte für Erinnerungskultur, die von Nicht-Juden organisiert wird: Die Politikerin Koch

Koch äußerte sich erfreut über einen Friedensmarsch am vergangenen Sonntag, bei dem Düsseldorfer Solidarität mit Israel bekundet hatten. Leider sei der Aufruf zu der Kundgebung von der jüdischen Gemeinde gekommen. Die sei aber für Erinnerungskultur nicht zuständig.

„Medien dürfen keine antisemitische Hetze verbreiten“

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Oded Horowitz, bedauerte verzerrte Informationen über den israelisch-palästinensischen Konflikt und eine Täter-Opfer-Umkehr. „Medien dürfen keine antisemitische Hetze verbreiten“, betonte er.

Foto: Michael Gstettenbauer/DIG
Der Vorsitzende Horowitz sprach ein Grußwort im Namen der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf

Als Beispiel für die Brutalität des Terrorangriffes vom 7. Oktober nannte er den 19-jährigen Noam Cohen, der am Supernova-Festival teilgenommen hatten. Hamas-Terroristen hätten ihn mit etwa 20 Jugendlichen in einen Schutzraum getrieben und dann eine Handgranate hineingeworfen. Cohen überlebte, weil er sich unter Leichen versteckte. Horowitz sprach auch die vierjährige Avigail Idan an, die den Mord an ihren Eltern erlebt hat und am Sonntag aus der Geiselhaft befreit wurde.

Aktuelles Zitat von Heinrich Böll

Der evangelische Vorsitzende der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit, Martin Fricke, bezeichnete den 7. Oktober als „Kulminationspunkt der Feindschaft, der sich Israel seit seiner Gründung vor 75 Jahren ausgesetzt sah“. Deutsche, die Geschichte nicht leugneten und ein Herz für Demokratie hätten, müssten sich für Israel einsetzen – „weil es die Heimat unserer jüdischen Geschwister ist“.

Foto: Michael Gstettenbauer/DIG
Auch die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gratulierte der DIG

Der Theologe zitierte den deutschen Schriftsteller Heinrich Böll (1917–1985). Dieser hatte 1959 bei der Eröffnung der ersten „Woche der Brüderlichkeit“ in Düsseldorf gesagt: „Es könnte eine Zeit kommen, in der es als politisch nicht mehr opportun gilt, den Verbrechen der Vergangenheit jene Namen zu geben, die ihnen gebühren; erst dann werden wir beweisen können, wieviel uns die Freiheit wert ist.“ Angesichts des vielzitierten „Ja, aber“ sei diese Äußerung auch heute aktuell.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Oboistin Agnes Grube und dem Pianisten Roman Salyutov. Sie spielten unter anderem einen Zyklus von drei jiddischen Liedern, den der 1944 in Auschwitz ermordete Komponist Viktor Ullmann in Theresienstadt geschrieben hat.

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13 Antworten

  1. Was nützt das alles? 29 Übergriffe in einer Woche in der BRD. Politiker beschützen uns nur mit Worten, nicht in der Realität.

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    1. Ja liebe Maria, jede Woche ca. 30 Übergriffe. Nur der allmächtige Gott kann helfen, wie z.B. Ps. 46 es sehr praktisch formuliert. Gott ist unsere Zuversicht. Aber diese Wahrheit will die Welt auch nicht hören, und Christen allzuoft auch nicht.
      Lieber Gruß zu Ihnen, Martin

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    2. @Am Israel chai
      Mit 1200 Toten und über 240 Geiseln innerhalb weniger Stunden kann sich Israel auch nicht mit Schutz für seine Bevölkerung rühmen. Werfen Sie doch bitte nicht immer nur Dreck auf die BRD. Israel ist keinen deut besser,im Gegenteil….

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      1. Richtig Sam, nur keine Kritik an Deutschland. Denn die könnten doch noch irgendwann auf die Idee kommen ,die Gelder für die PA und die UNRWA zu reduzieren. Und mit was zahlt man dann die Judenmörder?

        Was das Massaker angeht, es muss aufgearbeitet werden nach Kriegsende. Und das Massaker hat die Hamas verursacht. Auch wenn die Hamasverteidiger dies gar nicht gerne sehen. Denn die Pal müssen ja die Opfer sein.

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        1. @Christin
          Wenn Sie Kommentare nicht verstehen, sollten Sie es unterlassen sich dazu zu äußern. Was Sie geschrieben haben hat nichts,aber auch gar nichts mit dem zu tun was ich geschrieben habe.
          Sehr schwache Leistung.

          2
  2. Einfach mal Taten folgen lassen. Dann kann man sich das ganze warme Luft Gebrabbel sparen.
    Allerdings muß man es auch wollen, da sehe ich das Problem.

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  3. NRW-Landtagspräsident Kuper: Hass gegen Israel nicht hinnehmen. Diese Reden hören wir gern. Aber wir fragen uns, wo diese Redner 2015 waren? Bestimmt nicht in Deutschland oder in Köln.

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    1. Diese Reden kann ich nicht mehr hören. Natürlich stimme ich Herrn Kuper zu, wenn er sagt das jetzt Solidarität mit den Menschen in Israel wichtig ist, Aber wie sieht die denn aus? Man könnte an den Straßenbahnen kleine Israelische Flaggen anbringen, wenn da nicht schon die von der Ukraine kleben würden. Aber immerhin wurde das Brandenburger Tor mit israelischer Flagge angestrahlt. Die Israelis haben das warscheinlich garnicht mitbekommen. Hier ist dringender Nachhohlbedarf.

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  4. Trotz aller beschönigenden Worte wächst in D der Antisemitismus in rasantem Tempo und die Folgen sind unübersehbar. Leider ist den in D lebenden Juden nur zur Alija zu raten. Die Gewalt wird erst eingedämmt, wenn D judenfrei ist. Es ist damit zu rechnen, dass es sonst schlimmer wird, wie zu Zeiten A. H. Vor diesem Hintergrund schäme ich mich, unter solchen Zeitgenossen zu leben. Ich kann den in unserem Land herrschenden Antisemitismus nicht mehr ertragen. Und wir wollen ein christliches Abendland sein? Grotesker geht es nicht mehr.

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    1. @ Friedhelm Seelig : Wir sind KEIN christliches Abendland mehr – das ist dem Untergang geweiht. Heute postulieren die Kirchen größtenteils, dass Allah und der Gott der Juden und Christen derselbe sind. Wie viele Muslime haben wir in der BRD? Und täglich kommen neue aus den islamischen Ländern zu uns. BRD hofiert einen Herrn Erdogan, der eindeutig ISRAEL verurteilt! Heuchelei pur!

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