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Notfallplan für bedürftige Palästinenser

RAMALLAH (inn) – Vertreter der Vereinten Nationen und der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) haben einen Notfallplan für das Jahr 2016 vorgestellt. Demnach sind 571 Millionen Dollar für humanitäre Hilfe in den Palästinensergebieten erforderlich.
Der Notfallplan soll vor allem Palästinensern im Gazastreifen zugute kommen
Im Gazastreifen und im Westjordanland ist für insgesamt 1,6 Millionen Palästinenser die Versorgung mit Lebensmitteln nicht gesichert. Dies geht aus einem humanitären Notfallplan für das Jahr 2016 hervor. Der palästinensische Finanzminister Schukri Bischara und der UN-Gesandte Robert Piper haben ihn am Mittwoch vorgestellt. Piper ist Koordinator für humanitäre Hilfe und Entwicklungshilfe im besetzten palästinensischen Gebiet. Der Plan geht davon aus, dass 571 Millionen Dollar für die humanitären Bedürfnisse nötig sind. Damit sollen 206 Projekte von 79 Organisationen finanziert werden. Demnach seien 323 Millionen Dollar für die Lebensmittelversorgung vorgesehen, schreibt die palästinensische Nachrichtenagentur „Ma‘an“. Rund 112 Millionen Dollar seien dafür bestimmt, gefährdeten Palästinensern eine Zuflucht zu bieten. Schutzbedürftig seien 1,8 Millionen Palästinenser.

Abrissbefehle und Obdachlosigkeit nach Gaza-Krieg

Piper sagte: „48 Jahre Besatzung des palästinensischen Gebietes durch den Staat Israel hat dafür gesorgt, dass viele Palästinenser höchst gefährdet sind.“ Im Westjordanland sind dem Plan zufolge 8.000 Palästinenser akut von Zwangstransfers bedroht. Denn mindestens 11.000 Abrissbefehle für palästinensische Wohnhäuser in der von Israel kontrollierten Zone C stünden noch aus. Die Betroffenen benötigten im Ernstfall juristischen Beistand. Im Gazastreifen sind laut Notfallplan etwa 92.000 Palästinenser obdachlos – noch als Folge der israelischen Offensive von 2014. Deshalb sind etwa 65 Prozent des Budgets für das Küstengebiet bestimmt. Piper merkte an, nach einer so langen Stressperiode und vielen Schockmomenten seien zahlreiche palästinensische Haushalte am Rande der Erschöpfung. Die Ursachen der Krise müssten durch eine politische Lösung angesprochen werden. „Unterdessen bleibt es die Hauptpflicht und Priorität der humanitären Gemeinschaft, die Rechte von Palästinensern unter der Besatzung zu schützen.“ (eh)

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