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Noch 245.000 Holocaust-Überlebende auf der ganzen Welt

Die Claims Conference lenkt die Aufmerksamkeit auf den erhöhten Pflegebedarf bei Holocaust-Überlebenden. Die älteste von ihnen kam 1912 zur Welt.
Von Israelnetz
Die Halle der Namen in Yad Vashem erinnert an einzelne Opfer des Holocaust

TEL AVIV (inn) – Aktuell gibt es weltweit noch 245.000 Holocaust-Überlebende. Das ergab eine Studie der Claims Conference, die vergangene Woche veröffentlicht wurde. Anlass ist der Internationale Holocaust-Gedenktag am 27. Januar.

Pflegebedarf wächst

Im Jahr 2023 waren etwa 60 Prozent der Holocaust-Überlebenden Frauen. Diese Zahl passt zu der weltweit höheren Lebenserwartung im Vergleich zu Männern. Das Durchschnittsalter der Betroffenen beträgt 86 Jahre. Die Überlebenden sind zwischen 1912 und Anfang 1946 geboren. Rose Girone gilt mit 112 Jahren als die älteste Holocaust-Überlebende der Welt. Sie ist eine polnische Jüdin und lebt jetzt in New York.

Der Bericht der Claims Conference „zeigt deutlich, dass sich die meisten Überlebenden in einer Zeit ihres Lebens befinden, in der ihr Pflegebedarf wächst“. Das erklärten Gideon Taylor, Präsident der Claims Conference, und Vizepräsident Greg Schneider.

Ein Viertel der Überlebenden in Israel von Armut betroffen

Israelische Holocaust-Überlebende fordern seit langer Zeit mehr finanzielle Unterstützung vom Staat. Mehrere Regierungen haben in den vergangenen Jahren neue Mittel zu diesem Zweck bereitgestellt.

Fast die Hälfte aller Holocaust-Überlebenden lebt in Israel. Etwa 25 Prozent dieser Menschen befinden sich unter der Armutsgrenze. Das ergab eine Studie des „Nationalen Versicherungsinstitutes“ im vergangenen Jahr.

Aktivisten streben eine größere staatliche Unterstützung für die in Israel lebenden Holocaust-Überlebenden an. Zehntausende Betroffene, die nach Oktober 1953 nach Israel eingewandert sind, bekommen laut ihnen keine monatlichen Entschädigungsrenten vom Staat. Von dem israelischen Reparationsabkommen mit Deutschland hätten sie ebenfalls keinen Vorteil. Mit Deutschland und Österreich wird weiter verhandelt.

Die „Jewish Claims Conference“ ist ein Zusammenschluss jüdischer Organisationen. Seit 1951 vertritt sie Entschädigungsansprüche jüdischer Opfer des Nationalsozialismus und Holocaust-Überlebender. (vbr)

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5 Antworten

  1. Es ist erfreulich zu lesen, dass es weltweit noch ca. 1/4 Mio. Holocaustüberlebende gibt. Erstaunlich, dass die Älteste 112 Jahre alt ist. Trotz der furchtbaren Erlebnisse, kann das hohe Durchschnittsalter als ein Gnadenerweis Gottes erkannt werden. Betrüblich anzumerken ist die wirtschaftliche Unterversorgung. Es dürfte wohl nur wenige Länder geben, die aufgrund der Haushaltslage dem nicht entgegen wirken könnten. Es werden nicht nur Milliarden, sondern die Billionengrenze überschreitende Summen für Rüstungszuwächse ausgegeben. Und diese Bedürftigen sollen nur auf private Spenden angewiesen sein, wobei bei einer mildtätigen Gabe nicht mal sicher gestellt werden kann, ob sie die Bedürftigen auch erreicht. Arme Welt!

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  2. Es ist für uns selbst und für der deutschen Regierung eine Verantwortung für die Holocaust-Überlebenden beizustehen.
    Ich habe mich für März 2024 angemeldet mit den Sächsischen Israelfreunden e.V.
    IBAN: DE 16 8709 6124 0090 0619 41
    BIC: GENODEF1MIW
    Stichwort: Handwerker
    Volksbank Mittweida
    zum Arbeitseisatz in Israel um den Überlebenden zu helfen.
    Es werden dort die Wohnungen renoviert und vor allem Hilfe angeboten.
    Schalom
    Christian aus Chemnitz

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  3. Erst den Holocaust überlebt, jetzt im Alter teils unter Armutsgrenzen. ICEJ macht viel für Überlebende in Israel. Die sächsischen IL Freunde renovieren jedes Jahr. Pflege ist teuer nicht nur in IL. Viele Philippinen arb. In IL in der Hilfe für ältere Menschen.OT: In der BRD leben auch viele Rentnerinnen am Limit.

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  4. Das ist ja eine Schande, dass 25% der Holocaustüberlebenden unter der Armutsgrenze leben! Wo bleibt denn da die deutsche Verantwortung?

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  5. Anstatt über 28 Milliarden € der Ukraine zu geben für Waffen , sollte sich unsere Regierung besser überlegen , einige Milliarden den Holocaust Überlebenden zu geben ! 245.000 davon leben noch , wer setzt in Berlin eigentlich die Prioritäten , wer wie viel Geld und wofür bekommt ?

    Die Ampelregierung bekommt dass wohl selbst mit Frau Bärbock nicht gebacken , anstatt Panzer + Raketen für die Ukraine , Gelder für Israels Holocaust Überlebende zu bezahlen !

    Ich schäme mich , deutscher zu sein laut meinen Papieren !

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