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Niedersächsisch-israelische Forschungskooperation: Nicht die Welt aber effektiv

HERZELIA (inn) – Nicht nur als Frage der Völkerverständigung, sondern vor allem auch der Qualität, bezeichnete der Minister für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen, Lutz Stratmann, am Freitagmorgen vor Journalisten in Herzelia die deutsch-israelischen Wissenschaftsbeziehungen. „Die Israelis haben phantastische Wissenschaftler“, schwärmte der CDU-Politiker am Ende eines fünftägigen Besuches in Israel. Die Förderung israelischer Doktoranden durch das Bundesland Niedersachsen laufe ausgesprochen gut und habe eine hohe Rentabilität.

Seit mehr als 25 Jahren besteht zwischen Israel und Niedersachsen ein Forschungs-Kooperationsprogramm. Eine halbe Million Euro stellt Niedersachsen jährlich gemeinsam mit der Volkswagen-Stiftung zur Förderung junger Wissenschaftler bereit. Als einziges deutsches Bundesland leistet sich Niedersachsen damit ein eigenes deutsch-israelisches Programm zur Wissenschaftsförderung, das über die German-Israeli Foundation for Scientific Research and Development (GIF – Deutsch-israelische Stiftung für wissenschaftliche Forschung und Entwicklung) hinausgeht.

„Unsere Projekte sind nicht die Welt“, gibt das Delegationsmitglied Dr. Christian Hodler zu, „aber wir können selbst auswählen, eigene Schwerpunkte legen und so die Besten auswählen und gezielt fördern.“ Der Ministerialdirigent a.D. und Vorsitzende der Deutschen Technion-Gesellschaft e.V. engagiert sich seit drei Jahrzehnten im deutsch-israelischen Verhältnis im Bereich der Forschung.

Förderschwerpunkte des niedersächsischen Engagements sind die Hebräische Universität Jerusalem und das Technion in Haifa. Grundsätzlich wird die volle Breite aller an diesen beiden Universitäten vertretenen Disziplinen unterstützt. Allerdings habe sich, so Hodler, ein Schwerpunkt bei den Natur- und Ingenieurwissenschaften herausgebildet, was vor allem auf die hohe Forschungsqualität in diesen Bereichen zurückzuführen sei.

Seit dem Irakkrieg war Lutz Stratmann der erste deutsche Länderminister, der Israel einen Besuch abstattete. Das 25. Jubiläum des niedersächsisch-israelischen Wissenschaftsprojektes vor einem Jahr wurde von Stratmanns Vorgänger Thomas Oppermann (SPD) aufgrund von Sicherheitsbedenken abgesagt.

Die wissenschaftliche Beraterin an der Deutschen Botschaft in Tel Aviv, Frau Dr. Gisela Annette Steffens, schätzt, dass zwischen 30 und 40 Millionen Euro jährlich an Wissenschaftshilfen von Deutschland nach Israel fließen. Darin nicht eingerechnet ist das Engagement der verschiedenen deutschen Stiftungen, die in Israel aktiv sind. Nach den USA ist Deutschland mit weitem Abstand der größte Förderer israelischer Wissenschaftler.

Das Max-Planck-Institut hat mit der deutsch-israelischen Wissenschaftszusammenarbeit bereits vor 40 Jahren begonnen, noch vor der Aufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland. Gerade zwischen Deutschland und Israel, so Steffens, habe sich die Wissenschaft als Brücke zwischen den Völkern erwiesen.

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