MEIRAV (inn) – Seit einigen Wochen geben Palästinenser regelmäßig Schüsse auf einen Kibbutz nahe der Waffenstillstandslinie von 1949 ab. Dabei arbeiten viele Palästinenser in Meirav, südwestlich von Beit Schean im Nordosten Israels. Deshalb haben sich die Bewohner in einem Brief an ihre palästinensischen Nachbarn gewandt.
Der Kibbutz lebt von der Landwirtschaft, dazu gehört der Anbau von Datteln und Mangos. Je nach Saison beschäftigen die Israelis 15 bis 70 palästinensische Arbeiter aus dem Raum Dschenin. Diese haben von den Sicherheitsbehörden eine Genehmigung, in Israel zu arbeiten.
Der Kibbutzvorsitzende Eli Scharir sagte der Zeitung „Yediot Aharonot“, nach der Errichtung des Trennzaunes während der „Al-Aqsa-Intifada“ gegen Terror sei das Leben in Meirav ruhig und angenehm gewesen. Das habe sich an Pessach, also Anfang April, geändert. Da sei an mehreren Tagen aus der Richtung der Ortschaft Dschablun auf den Kibbutz geschossen worden. „Es wurde penetrant, bedrohlich und zur Routine. An einem Schabbat, während der Schabbat-Mahlzeit, wurden wir von einer Schusssalve angegriffen.“
Danach habe es immer wieder Angriffe gegeben, ergänzte Scharir. Die Ursache für die Angriffe ist unbekannt. Mehrere Häuser seien von Kugeln getroffen worden. Bewohner hätten Druck auf ihn ausgeübt und gesagt: „Es kann nicht angehen, dass sie am Abend auf uns schießen und wir am Morgen den Nachbarn der Terroristen, die das getan haben, zu ihrem Einkommen verhelfen.“ Forderungen seien laut geworden, keine Palästinenser mehr zu beschäftigen.
„Wir taten alles, um eine gute Nachbarschaft zu schaffen“
Doch Scharir entschied nach eigener Aussage, auf die Gelegenheit zur Koexistenz nicht zu verzichten: „Wir haben beschlossen, sie nicht zu entlassen. Wir kennen sie seit vielen Jahren. Es gab in der Vergangenheit Zeiten, in denen wir sie zu Familienanlässen besucht haben, bevor es gefährlich wurde. Wir halfen ihnen in humanitären Fällen.“ Sie hätten Palästinensern „in schweren Tagen der Ausgangssperre“ Essen gebracht. „Wir taten alles, um eine gute Nachbarschaft zu schaffen.“
Die Alternative war ein Brief in arabischer Sprache. Palästinensische Arbeiter sollten ihn im Dorf Dschalbun verbreiten. In dem Brief appellierten die Israelis an die Palästinenser, den Beschuss einzustellen.
Der Kibbutz Meirav wurde 1982 auf den Hügeln von Gilboa gegründet. Heute leben dort 140 Familien, also mehr als 1.000 Einwohner. Im Jahr 2001 wurden erstmals Schüsse auf den Kibbutz abgegeben. Alisa Malka, eine 16-jährige Auszubildende im Kinderhaus, wurde damals lebensgefährlich verwundet. Sie starb auf dem Weg ins Krankenhaus. (eh)
4 Antworten
Es gibt Israelis und Palestinenser die viel investieren, um in Frieden miteinander zu leben. Humanitäre Hilfe geht sehr oft von Israelis aus. Solange jedoch der israelische Staat, ob im Gazastreifen, der Westbank, den Golanhöhen oder sonst wo die terroristischen Nester nicht ununterbrochen (z. B. durch den Mossad) liquidiert und sogenannte Hilfsorganisationen ihre finanziellen Hilfen nicht umgehend einstellen, wird der Wunsch nach einer friedlichen Koexistenz ein unerfüllbarer Traum bleiben. Es gab Zeiten, in denen sich Israel von der Weltmeinung unbeeindruckt zeigte und den Terror rigoros bekämpfte. Durch die innenpolitische Zerrissenheit, überwiegend hervorgerufen durch Zionisten und Ultraorthodoxe, zeigt Israel Handlungsunfähigkeit und macht sie angreifbar. Die Politik kennt sehr wohl die Gründe, aber hier zeigt sich das typisch israelische Bild: Bringe 3 Israelis in einen Raum, stelle ihnen eine Frage, und nach einer Stunde bekommst du mindestens ein Dutzend verschiedene Antworten. Das Problem liegt in der säkularen Haltung der Israelis, die nach wie vor den Messiach zwar erwarten, aber im Grunde doch ablehnen. JAHWE möchte seinem Volk so gerne helfen und hat dies, wie die Vergangenheit zeigt, unzählige Male schon getan. Darauf sollte sich Israel besinnen, denn JAHWE wird so oder so alle seine Vorhaben mit seinem Volk umsetzen. Das theologische Problem beschreibt der Apostel Paulus in Römer 9-11: Israel hat eine Decke auf dem Herzen und diese wird erst weggenommen, wenn Israel JESCHU als Messiach bittet, zur Hilfe zu kommen. Hoffentlich wird dies bald geschehen.
Lieber Friedhelm Seelig,
aus meiner Sicht machen Sie es sich sehr einfach. Sie zeigen mit dem Finger auf Israel und sagen, würden diese alle an Yeschua glauben, so hätten sie keine Probleme. Das ist in meinen Augen SELBSTGERECHT.
Was ist mir Ihrem Leben? Sind Sie problemlos? Ich denke nicht! Aber Sie glauben doch an Jesus? Hilft er Ihnen nicht? Doch er hilft Ihnen! Er nimmt aber nicht einfach alle Probleme weg. Gehen Sie nach Israel und lieben Sie sein Volk zu ihm zurück!
Mit freundlichen Grüßen
Martin
Hallo Martin , leider lese ich Ihre Antwort erst heute. Ich weiß sehr wohl um meine eigenen Defizite und nichts liegt mir ferner, als mit dem Finger auf Israel zu zeigen. Das Gegenteil ist der Fall. Allerdings darf ich tagtäglich das Gnadengeschenk und die daraus resultierenden Hilfen Jesu annehmen und könnte Ihnen viele Beispiele nennen. Traurigerweise lehnt die Bundestheologie, auch nahezu alle ev. frkl. Denominationen, meine Sicht des Gnadenerweises ab, Von dieser Ersatztheologie distanziere ich mich vehement. Im Gegenzug kann ich aber auch die prophetischen biblischen Aussagen über Israel nicht ignorieren und sofern Sie diese auch lesen, dürfte Übereinstimmung bestehen, was Israel zukünftig bevorsteht. Gottes Vorauswissen über Israels Ablehnung des Messias bis zu seinem zweiten Kommen (der Überrest = ganz Israel) wird dann gerettet werden, können wir nicht von der Hand weisen. Es gehört auch nicht zu meinem Profil, nur den Finger in die Wunde zu legen; aber ich kann und werde die Aussagen der Bibel nicht ignorieren. Israel liegt mir sehr auf dem Herzen und das nicht nur vor der göttlichen Verheißung an Abraham. Ich hoffe sehr, dass wir auf dieser Basis konsensfähig in die Zukunft schauen können. L. G. F. S.
Shalom,ich kenne dieses Kibbutz.Habe 3Jahre in EN CHAROD gelebt.Dies liegt auch am Gilboa.Wir hatten auch Araber als Arbeiter aus Dschenin die in den Plantagen arbeiteten.Hatten nie Probleme mit ihnen.Sie wurden sogar an Festen im Kibbutz eingeladen. Jerusalem