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„NEWPal“: Hoffnung für eine ganze Generation

RAMALLAH (inn) – Eine neu gegründete palästinensische Jugendinitiative mit Namen „NEWPal“ hat am Mittwoch eine Konferenz in Ramallah zur Zukunft der Palästinenser veranstaltet. Etwa 150 Teilnehmer diskutierten Wege zu einem unabhängigen palästinensischen Staat. Junge palästinensische Berufseinsteiger hatten die Gruppe vor sechs Monaten ins Leben gerufen, um jungen Menschen ein Mitspracherecht zu geben.
NEWPal will junge Palästinenser zum Engagenemt für einen palästinensischen Staat ermutigen.

„Wir wollen dieser Generation Hoffnung geben, dass sie die Möglichkeit hat, Einfluss zu nehmen“, beschrieb Madsched Bamjeh das Ziel von „NEWPal“. Der 29-jährige Diplomat gehört zum Gründungsteam der Gruppe. „Unsere Generation hat das Potenzial, braucht aber die Möglichkeiten“, erklärte er. Zu Beginn seien sie nur 14 Mitglieder gewesen, jetzt gehörten der Initiative bereits etwa 40 Berufsanfänger an, berichtet die israelische Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Während der Konferenz konnten die Teilnehmer verschiedene Workshops belegen. Unter anderem aus den Bereichen Diplomatie, Wirtschaft und Entwicklung oder wissenschaftliche Forschung und Innovation. Experten aus den verschiedenen Gebieten hielten Vorträge und boten die Möglichkeit zur anschließenden Diskussion. Finanziert wurde die Veranstaltung durch private palästinensische Unternehmen.
Darüber, dass es den palästinensischen Führern an einem strategischen Plan fehle, die grundlegende Problematik international und im Inland zu vermitteln, seien sich alle einig gewesen, schreibt „Yediot Aharonot“. Außerdem hätten die Teilnehmer den Einsatz sozialer Medien wie Facebook und Twitter diskutiert.

„Es braucht eine neue Vision“

Einer der Referenten, Computertechniker Ajman Arandi, hielt es für das Wichtigste, die palästinensische Gesellschaft für Diskussionen und Fragen zu öffnen. Es gehe nicht darum, sofort Änderungen herbeizuführen, sondern einen Schritt in die richtige Richtung zu machen, sagte er.
Der 40-jährige Lehrer Hana Mustafa sei begeistert von den Diskussionen in den Workshops gewesen. „Das palästinensische Bildungssystem braucht eine neue Vision, denn wir hatten ein starkes System, das verkommen ist“, erklärte er.
NEWPal sieht sich als Netzwerk palästinensischer Berufsanfänger, die sich über ihre Ideen zu einer „freien und glänzenden Zukunft“ der Palästinenser austauschen wollen, heißt es in einem Statement der Gruppe. „Uns vereint, dass wir alle Palästinenser sind. Wir haben verschiedene berufliche Werdegänge und wir alle wollen unserem Land und dem Ende der israelischen Besatzung helfen“, sagte Arandi.

Politisch unabhängig

Zu der Jugendgruppe gehören auch Palästinenser, die im Ausland leben. So zum Beispiel Doha Wasani, Kommunikationsspezialistin aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Jeder Palästinenser sei ein „NEWPal“-Mitglied, da jeder Ideen habe, wie die gegenwärtige Situation verbessert werden könne. Es gehe nicht darum, Antworten zu finden, sondern in den Dialog zu treten. Zusammen mit Bamjeh organisierte sie die erste Konferenz der Gruppe.
NEWPal betont, dass sie keiner politischen Partei angehöre. Die Mitglieder hätten verschiedene politische Hintergründe. Ziel sei es, Berufsanfänger zu vereinen, sagte Wasani. Es gehe nicht darum, palästinensische Schulen oder politische Meinungen zu repräsentieren.
Die Organisatoren Bamjeh und Wasani hätten außerdem eine Mitteilung an die derzeit laufende Präsidentenkonferenz in Jerusalem gesandt. „Durch Besatzung gibt es kein Morgen oder Übermorgen“, heißt darin. Ihrer Meinung nach müssten die derzeit von Israel kontrollierten Gebiete alle einem zukünftigen palästinensischen Staat angehören. Die zweitägige Präsidentenkonferenz startete mit den Feierlichkeiten zum 90. Geburtstag des israelischen Präsidenten Schimon Peres in Jerusalem (Israelnetz berichtete).

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