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Neues Fatah-Logo zeigt „Staat Palästina“

RAMALLAH (inn) – Anlässlich ihres 48-jährigen Bestehens hat die Fatah ein neues Partei-Logo veröffentlicht. Es eliminiert den Staat Israel und bezeichnet das gesamte Gebiet vom Mittelmeer bis zum Jordan als „Staat Palästina“.
Das Kopftuch, das durch Jasser Arafat bekannt wurde, ist ein Element des neuen Fatah-Logos. (Im Bild: Beerdigung des ehemaligen palästinensischen Präsidenten)

Schwarz-weiß, in den Farben des traditionellen palästinensischen Kopftuchs, ist das Gebiet markiert. Von Israel ist keine Spur zu sehen. Neben einem palästinensischen Staat zeigt das neue Logo außerdem den Felsendom auf dem Jerusalemer Tempelberg, eine weiße Taube mit Fußfesseln, einen Gewehrschaft und einen Schlüssel. Er soll das Recht der palästinensischen Flüchtlinge auf eine Rückkehr ins Land symbolisieren. Die Worte „Staat und Sieg“ prangen am unteren Rand des Abbildes.
Mit der Veröffentlichung des Logos richte sich die Partei von Präsident Mahmud Abbas direkt an die palästinensische Bevölkerung. Die aggressive Symbolik sei außerdem eine Antwort auf die rivalisierende Hamas und deren „glühende Rhetorik“, erklärte Ido Selkowitz, Experte in Sachen Fatah in der Abteilung für Geschichte des Nahen Ostens an der Universität in Haifa. „Bewaffnete Kämpfe sind ein integraler Bestandteil des Gründungsethos der Fatah“, sagte er gegenüber der israelischen Netzzeitung „Times of Israel“. Die Botschaft sei: „Wenn Ziele nicht durch Verhandlungen erreicht werden können, gibt es immer noch den militärischen Weg“, machte Selkowitz klar. Unbewaffnet zu sein, komme für die Fatah einer Identitätslosigkeit gleich.
Der Fatah-Kenner erklärte auch die anderen Symbole des Logos. Die Zahl 48 stehe für das Jahr der israelischen Staatsgründung 1948, welche die Palästinenser mit „Nakba“ („Katastrophe“) bezeichnen. Die weiße Taube bedeute vermutlich einerseits eine Verzögerung des Friedensprozesses durch Israel und andererseits die Forderung, palästinensische Gefangene aus israelischen Gefängnissen zu befreien.
Entgegen der Botschaft des neuen Logos spreche sich Abbas jedoch immer wieder für eine Zwei-Staaten-Lösung aus, berichtet die „Times of Israel“. Selkowitz erklärte dies mit den verschiedenen Strömungen innerhalb der Fatah. Nicht alle Parteimitglieder stimmten in allen Punkten mit der politischen Ausrichtung des palästinensischen Präsidenten überein.
Mit ihrem Jahrestag erinnert die Fatah an den 1. Januar 1965. Damals agierte die Gruppe erstmals in aller Öffentlichkeit und wollte mit einem Sprengsatz eines der größten israelischen Kanal- und Wasserleitungssysteme sabotieren. Der Sprengkörper explodierte jedoch nicht und wurde später von einer israelischen Grenzkontrolle entdeckt.

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