Der neue Botschafter der USA in Israel war Fernsehprediger. Der US-Senat hat Mike Huckabee vergangene Woche bestätigt und mit 53 zu 46 Stimmen gewählt. Die Demokraten stimmten fast alle gegen ihn, bis auf den demokratischen Senator John Fetterman.
Nach seiner Wiederwahl im November hatte US-Präsident Donald Trump bereits angekündigt, Huckabee zum Botschafter für Israel machen zu wollen. Trump erklärte damals, Huckabee werde „Frieden in den Nahen Osten bringen“. Huckabee gilt als Hardliner, wenn es um das Thema Israel geht, aber auch als Kenner des Landes.
Der 69-Jährige ist Pastor der Südlichen Baptisten. Er trat selbst bereits zwei Mal bei US-Präsidentschaftswahlen als Kandidat an, und zwar 2008 und 2016. Er studierte an der „Ouachita Baptist University“, einer Hochschule mit christlicher Ausrichtung, und schloss das Studium magna cum laude ab. Währenddessen moderierte er Sendungen beim lokalen christlichen Radio-Sender KVRC.
Anschließend studierte er am „Southwestern Baptist Theological Seminary“ in Fort Worth im Bundesstaat Texas. Im Alter von 21 Jahren leitete er eine christliche Werbeagentur, die auch Fernsehspots herstellte. Er rief einen 24-Stunden-Fernsehsender ins Leben und moderierte von 1984 an eine eigene Fernsehshow. Mit 23 kam er zum christlichen Fernsehsender „LIFE Today“.
Klassische republikanische Positionen
Huckabee war Pastor in mehreren Gemeinden der Südlichen Baptisten. Von 1989 bis 1991 war er Präsident der „Arkansas Baptist State Convention“. Im Jahr 1996 wurde Huckabee zum Gouverneur von Arkansas gewählt. Er ist der Moderator der nach ihm benannten Talkshow, die von 2008 bis 2015 auf dem Kanal von „Fox News“ lief und seit Oktober 2017 auf TBN zu sehen ist.
Huckabee vertrat in seinen Wahlkämpfen klassische republikanische Positionen; er ist gegen Abtreibungen, lehnt die Evolutionstheorie ab, war für den Irak-Krieg, sagt Nein zur gleichgeschlechtlichen Ehe und Nein zu Pornografie. Huckabee veröffentlichte 2023 ein Kinderbuch mit dem Titel „Kids Guide to the Truth About Climate Change“, in dem er den Einfluss der vom Menschen verursachten Emissionen auf die globale Erwärmung herunterspielt.
Seine Tochter Sarah Huckabee Sanders ist seit 2023 Gouverneurin von Arkansas. Sie war zudem von 2017 bis 2019 die Pressesprecherin des Weißen Hauses unter Donald Trump.
„Es gibt so etwas wie einen Palästinenser nicht“
Die Ernennung Huckabees fiel in eine Zeit besonderer Unruhe in Israel. Die israelische Regierung führt einen Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen und kämpft an sechs weiteren Fronten gegen seine Feinde, darunter die Hisbollah im Libanon. Trump hat versprochen, die US-Außenpolitik stärker an den Interessen Israels auszurichten.
Huckabee besuchte Israel 1973 zum ersten Mal. Er leitete in den darauffolgenden Jahren mehrere Reisegruppen. Er gilt als starker Unterstützer Israels, der sich gegen einen palästinensischen Staat ausspricht. Im Jahr 2008 argumentierte der Politiker, dass es „so etwas wie einen Palästinenser“ nicht gebe. „Es gibt Araber und Perser“, fuhr Huckabee fort. Von Palästinensern zu sprechen sei „ein politisches Mittel, um Israel Land wegzunehmen“.
In einem Video, das während Huckabees Präsidentschaftskandidatur im Jahr 2015 entstand, schlug er vor, dass ein palästinensischer Staat, sollte er geschaffen werden, nicht innerhalb der Grenzen Israels, sondern in Nachbarländern wie Ägypten, Syrien oder Jordanien angesiedelt werden sollte. Huckabee bekräftigte diesen Punkt 2015 in einem Interview im israelischen Fernsehen. Er argumentierte darin, dass eine „Zwei-Staaten-Lösung“ „irrational und nicht umsetzbar“ sei und sagte, dass es außerhalb Israels „genügend Land“ für einen palästinensischen Staat gebe.
Trump lobt Huckabee
Im Januar 2017, wenige Tage bevor Trump das erste Mal sein Amt antrat, sprach Huckabee im Westjordanland vor einem Banner, auf dem stand: „Build Israel Great Again“. Er versprach, Israel wieder groß aufzubauen, und pries gleichzeitig den politischen Kurswechsel an, den Trumps Regierung bringen würde. Der Amerikaner sagte zudem: „So etwas wie ein Westjordanland gibt es nicht – es ist Judäa und Samaria. So etwas wie eine Siedlung gibt es nicht. Es sind Gemeinden. Es sind Stadtteile. Es sind Städte. So etwas wie eine Besatzung gibt es nicht.“
In einem Interview des israelischen Armee-Rundfunks bemerkte er, dass er „ein häufiger Besucher von Judäa und Samaria“ sei, und verwendete dabei einen biblischen Begriff für das Westjordanland, der von den Rechten bevorzugt wird.
האקבי, שגריר ארה"ב בישראל שמינה טראמפ כעת, במסיבת עיתונאים ב-2017: "אין דבר כזה כיבוש. אין דבר כזה התנחלות. אין דבר כזה גדה מערבית, זו יהודה ושומרון ולישראל יש זכות עליה" pic.twitter.com/Sz0RL0Ap6H
— Noam Ihmels | נעם אימלס (@NoamIhmels) November 12, 2024
Laut einem Bericht von „Associated Press“ (AP) sagte Trump bei der Bekanntgabe seines Kandidaten: „Mike war viele Jahre lang ein großartiger Staatsdiener, Gouverneur und Glaubensführer. Er liebt Israel und das Volk Israels, und das Volk Israels liebt ihn ebenso. Mike wird unermüdlich daran arbeiten, Frieden im Nahen Osten zu schaffen!“ Trump ließ während seiner ersten Amtszeit die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem verlegen, was der demokratische Präsident Joe Biden beibehielt.
Zu den ersten Personen, die nach der Bekanntgabe seiner Nominierung mit Huckabee sprachen, gehörte Jossi Dagan, der den Regionalrat Samaria im nördlichen Westjordanland leitet. „Die USA haben gewonnen und auch der Staat Israel hat gewonnen. Mike Huckabee ist ein wahrer Anführer, ein kluger Mann“, sagte Dagan in einer Erklärung, in der er die Zusammenarbeit des Kandidaten mit der Siedlungsbewegung hervorhob.
9 Antworten
Trump : „Mike liebt Israel und das Volk Israels“. Wir auch.
Verrückt ist, dass er als Außenseiter angesehen wird mit seinen Ansichten. Er allerdings einfach nur recht hat. Es gibt kein palästinensisches Volk. Es sind Araber, die sich seit den 1960er einfach als „Palästinenser“ bezeichen und so tun, als wären sie die indigene Bevölkerung und der korrekte Name ist Judäa & Samaria. Man nennt es „Westjordanland“, um den jüdischen Anspruch zu verschleiern. Schön, dass die USA diesen islamistischen Lügen endlich ein Ende bereiten.
Was für ein Kontrast zum dt. Botschafter in Israel.
Da hast du Recht, liebe Christin. 👍
Danke für diesen Bericht über Mike Huckabee. Er spricht mir aus der Seele, wenn er von Samaria und Judäa spricht, von Arabern und davon, dass ein palästinensischer Staat niemals innerhalb der Grenzen Israels entstehen kann. Wie soll das gehen? Ich nehme ihm seine Liebe zu Israel ab. Er ist Pastor und hat schon von daher das richtige Verständnis zu diesem Land. Ich hoffe, er kann einiges bewirken. Mit der Aussage, er bringe Frieden in den Nahen Osten, bin ich zurückhaltend optimistisch. Er kennt als Pastor die Prophetien. Wahren Frieden bringen wird Jeshua, der Messias, wenn er wiederkommt, in Jerusalem. Bis dahin ist es eine Zeit der Bedrängnis. 🙏🎗🇮🇱
Naja, wenn jemand im Jahre 2025 die Evolutionstheorie ablehnt, ist das schon krass. Aber unschädlich, er ist kein Repräsentant der amerikanischen Wissenschaften, sondern Botschafter.
Das wäre auch ungefähr das einzige, was ich an Huckabee zu bemängeln hätte, da der Ewige und die Evolutionstheorie durchaus miteinander in Einklang zu bringen sind, wenn man nicht den Fehler begeht ,den Ewigen mit menschlichen Maßstäben zu messen, denn ER
denkt und handelt in astronomischen Zeiträumen, nicht wie wir in menschlichen.
Dann passt es nämlich, bis auf jene kleinen Ungereimtheiten, die sein Geheimnis ausmachen……………….SHALOM ALEJCHEM
Judäa, Samaria ist nun mal der Gebietsname.
Wobei UNO, EU und Islam. Staaten die Lüge bestehen lassen.
Viel Glück zur neuen Aufgabe, Herr Hukabee.
Shalom.
JA, Christin, was für ein Kontrast zu St. Seibert.
@Gast und @Klaus
Ich bin voll auf eurer Linie!👍👍