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Neuer Schabak-Chef verspricht Plan für Kampf gegen Gewalt unter Arabern

Beim Inlandsgeheimdienst Schabak übernimmt Ronen Bar die Leitung von Nadav Argaman. Eine neue schwierige Aufgabe wartet auf ihn.
Amtsübergabe: (v.l.) Ronen Bar, Premier Naftali Bennett und Nadav Argaman

JERUSALEM (inn) – Der israelische Inlandsgeheimdienst Schabak hat einen neuen Chef: Der bisherige stellvertretende Vorsitzende Ronen Bar trat das Amt am Mittwoch an. Sein Vorgänger Nadav Argaman wurde in einer Zeremonie am Donnerstag gewürdigt. Er hatte den Posten fünfeinhalb Jahre inne.

Premierminister Naftali Bennett (Jamina) dankte Argaman für dessen Einsatz: „Nadav, wir kennen uns seit Jahren, aber in den letzten Monaten bin ich noch mehr mit dem besonderen und genauen Geist vertraut geworden, den du eingebracht hast.“ Argaman war 43 Jahre im Dienst für Israel beschäftigt. Davon arbeitete er 38 Jahre für den Inlandsgeheimdienst.

Staatspräsident Jitzchak Herzog sagte laut der „Jerusalem Post“: „Die Israelis schulden Ihnen großen Dank – für die Dinge, die sie wissen, und noch mehr für die vielen Dinge, die sie nicht wissen und vielleicht niemals wissen werden.“ Der 61-Jährige habe den Geheimdienst mit Professionalität und Entschlossenheit geleitet. „Mit Ihnen an der Spitze hat die Organisation Hunderte Terroranschläge verhindert und viele israelische Leben gerettet.“

Argaman bekundete die Hoffnung, „dass der Dienst, den ich hinter mir lasse, weiter eine moralische Organisation mit einer klaren und einfachen Vision bleiben wird. Eine Organisation, die dazulernt und besser wird und aus Erfolgen und Misserfolgen Lehren zu ziehen weiß und keine Fehler wiederholt. Eine Organisation, die die völlige Präzision und die Kontrolle über die kleinen Einzelheiten ebenso würdigt wie die Fähigkeit, weit zu gehen – zu denken, zu fliegen und zu träumen.“ Der Schabak werde für ihn immer eine große Familie bleiben.

Herzog: Bar ist vorbereitet

Dem neuen Schabak-Chef bescheinigte Herzog bei dessen offizieller Begrüßung, er sei durch Erfahrung vorbereitet für das Amt. Doch es handele sich um den Posten mit der höchsten Verantwortung in dem Geheimdienst. „Der Dienst ist mit vielen schwierigen und bedeutsamen Herausforderungen verbunden. Ich habe keinen Zweifel, dass Sie sie erfolgreich meistern werden“, sprach er Bar Mut zu.

Der 55-Jährige würdigte seinen Vorgänger Argaman: „Du hast die Organisation in vielen Gebieten vorangebracht. Ich habe keinen Zweifel, dass Dein Beitrag eine bedeutsame Infrastruktur für die kommenden Jahre liefern wird“, zitiert ihn die Onlinezeitung „Times of Israel“.

Bar hat in der Eliteeinheit „Sajeret Matkal“ der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte gedient – ebenso wie Bennett. Nach dem Militärdienst trat er in den Schabak ein. 2011 wurde er Leiter der für Operationen zuständigen Abteilung, fünf Jahre später übernahm er die Verantwortung für die Entwicklung von Ressourcen. Seit 2018 war er stellvertretender Chef des Inlandsgeheimdienstes.

Herausforderung: Kampf gegen Gewalt unter Arabern

Eine neue Aufgabe kommt auf den Schabak zu: Er soll sich nach dem Willen der Regierung im Kampf gegen Gewalt in der arabischen Gesellschaft einbringen. Wie weit die Beteiligung gehen soll, steht noch nicht fest. Bar äußerte sich in seiner Antrittsrede dazu: „Der Geheimdienst wird nicht untätig herumstehen.“ Er versprach einen Plan dazu, wie der Schabak in angemessener Balance eingreifen könne.

„Israel muss die arabische Gesellschaft einbeziehen und stärken“, betonte Bar. „Sie ist daran interessiert, sich in die israelische Gesellschaft zu integrieren. Dies kann durch Investition in Infrastruktur, Bildung und Wohlfahrt geschehen. Gleichzeitig ist es wichtig, die Strafverfolgung zu erhöhen und Abschreckung einzurichten, um die Zahl der Waffen in ihrem Besitz zu verringern und ihre Motivation zu handeln zu verhindern.“

Zudem äußerte sich der neue Geheimdienstchef zu den Palästinensern: „Israel muss einen Weg finden, mit der Palästinensischen Autonomiebehörde zu kooperieren und wirtschaftliche Projekte mit internationaler Hilfe zu fördern. Gleichzeitig muss es die Hamas im Westjordanland, im Gazastreifen und ihren Hauptquartieren im Ausland schwer treffen.“ Bars Amtszeit endet 2026.

Der Inlandsgeheimdienst Schabak existiert seit 1949. Die Bezeichnung „Schabak“ ist eine Abkürzung; sie steht für „Scherut haBitachon haKlali“ („Allgemeiner Sicherheitsdienst“). Eine andere geläufige Bezeichnung ist Schin Bet, was ebenfalls eine Abkürzung ist; sie steht für „Scherut Bitachon“ („Sicherheitsdienst“).

Von: eh

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