JERUSALEM (inn) – Im neuen Schuljahr gibt es an israelischen Schulen zusätzliche Unterrichtsstunden, in denen Lehrer das Judentum vermitteln. Anlaß für diese Änderung im Lehrplan war eine entsprechende Forderung einer säkularen Elternorganisation. Dies berichtet die „Jerusalem Post“.
„Der Staat investiert 98 Prozent der Finanzen in den Unterrichtung in der jüdischen Kultur an orthodoxen und national-religiösen Schulen“, sagte Meir Yoffe, Direktor des Panim-Instituts für jüdische Renaissance, am Mittwoch. „Nur zwei Prozent werden in den Unterricht an säkularen Schulen investiert, obwohl es dort dringend notwendig ist, weil dort jüdische Identität kaum vorhanden ist.“
Das soll sich mit den neuen Unterrichtsfächern Kulturelles Erbe, Zionismus und Demokratie ändern. Der Vorsitzende des Ministeriums für Pädagogik, Ya´akov Katz, hat ein 100-Stunden-Programm entwickelt. Es enthält zwei wesentliche Teile: die Demokratie und den Zionismus. Alle Schüler, ob weltlich, religiös oder ultra-orthodox, sollen an diesem Unterricht teilnehmen.
Der Teil Zionismus beinhaltet Meilensteine der Geschichte bis zur Staatsgründung, wie die ersten Einwanderer, Organisationen, die ersten Siedlungen und Israels Kriege.
Der Bereich Demokratie beinhaltet neben grundsätzlichen Themen noch weitere 33 Themen, wie zum Beispiel den jüdischen demokratischen Staat, die Unabhängigkeitserklärung, die Nationalhymne und die aktuelle Lage.
Bestimmte Themengebiete im Kapitel Demokratie werden jedoch vermutlich einigen Widerspruch im ultra-orthodoxen Bildungssystem hervorrufen: der nationale Gerichtshof, die israelische Flagge und die Nationalhymne. Denn ein Teil der strenggläubigen Israelis erkennt den Staat nicht an.