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Neue Skyline: Mega-Brücke in Jerusalem eingeweiht

JERUSALEM (inn) - Mit einer großen Feier wurde am Mittwochabend in Jerusalem die "Bridge Of Strings" eingeweiht. Die Brücke überragt die Dächer der Stadt und ist schon von weitem zu sehen. Die Jerusalemer sind über das neue Konstrukt allerdings geteilter Meinung.

Die 73 Millionen Dollar teure Brücke befindet sich im Westen Jerusalems. Gehalten wird sie von 66 weißen Seilen die an einer 118 Meter hohen Spitze zusammenlaufen. Entworfen wurde die Brücke von dem spanischen Architekten und Bauingenieur Santiago Calatrava.

Einige der massiven Stahlteile für die Brücke wurden in Italien gegossen und dann nach Jerusalem transportiert. Für das Aufrichten des Hauptträgers, an dem alle Seile zusammenlaufen, wurde der größte Kran Israels benötigt.

Die Einweihungszeremonie hat sich die Stadt mehr als 500.000 Dollar kosten lassen. An ihr nahmen unter anderem Israels Premierminister Ehud Olmert, Verkehrsminister Schaul Mofas und Jerusalems Bürgermeister Uri Lupolianski teil.

Jerusalemer geteilter Meinung

Für viele Jerusalemer stellt die Brücke einen harten Kontrast zu den historischen Gebäuden dar. Der Architekt und Herausgeber des Magazins „Architecture of Israel“, Ami Ran, nannte die Brücke ein „Monster“. Seiner Meinung nach stelle der Architekt damit lediglich sein Ego dar und nicht die Stadt Jerusalem.

Während der Feierlichkeiten wurden zahlreiche Einwohner der „Heiligen Stadt“ über die Brücke befragt. Die meisten von ihnen kritisierten die hohen Ausgaben. Andere sahen darin eine politische Zurschaustellung. „Sie hätten die Brücke in Tel Aviv bauen sollen. Zu den religiösen Menschen in Jerusalem passt sie nicht. Sie ist zu groß und zu hässlich“, sagte Studentin Meital Golian gegenüber der Tageszeitung „Jerusalem Post“. Andere zeigten sich jedoch zufrieden, die Brücke sei eine Touristenattraktion und erleichtere die Einfahrt nach Jerusalem.

Calatrava selbst sagte auf einer Pressekonferenz im Vorfeld der Feier die Brücke sei 120 Prozent modern und stehe im Dialog mit dem Rest der Stadt.

Noch sind die Arbeiten an der Brücke allerdings nicht abgeschlossen, gebaut wird noch an einer Eisenbahnlinie. Befahrbar wird sie  erst in ungefähr einem Jahr sein.

Ursprünglich war eine wesentlich einfachere und mit 30 Millionen Dollar enorm preiswertere Brücke geplant. Wie es in dem Bericht der „Jerusalem Post“ heißt, wurde das Projekt jedoch geändert, da die Brücke das Bild eines relativ reizlosen Stadtteils aufbessern sollte.

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