HEBRON (inn) – Die Anzahl der versuchten Messerangriffe in der Stadt Hebron steigt. Allerdings gibt es weder auf Seiten der israelischen Sicherheitsbeamten, noch auf Seiten der Angreifer Verletzte. Wie die Tageszeitung „Yediot Aharonot“ berichtet, hat das mit einer verbesserten Kontrollmaßnahme an den Übergängen zu tun.
Zwischen April und Juni haben die Sicherheitsbeamten 25 verdächtigte Palästinenser an Übergängen im Westjordanland festgenommen, die Messer mit sich trugen. Vor allem im Fastenmonat Ramadan seien die Zahlen laut dem Militär nach oben geschnellt.
Simple Lösung mit großer Wirkung
Dass niemand dabei verletzt wurde, ist einer Änderung der Judäa-Division zu verdanken, die das Gebiet bei Hebron kontrolliert. Menschen, die einen Checkpoint passieren wollen, müssen dabei jetzt in einen speziellen Raum mit kugel- und bruchsicherem Glas. Ein Apparat kann jetzt nicht nur bestimmen, ob jemand metallene Objekte mit sich trägt, sondern auch, wo genau diese am Körper zu finden sind.
So sind die Soldaten bei einer Durchsuchung nicht mehr darauf angewiesen, ihre eigene Sicherheit in Gefahr zu bringen. Der Soldat steht in einem kleinen Raum nebenan und kann von dort die Körperabtastung kontrollieren. Entdeckt die Abtastung scharfe Objekte wie Messer, bedarf es nur eines Knopfdrucks, der Raum ist verriegelt und der Verdächtige wird anschließend von Sicherheitsbeamten verhört. Das neue Überwachungssystem gibt es jetzt auch auf der palästinensischen Seite beim Grab der Patriarchen.
Das dabei neu installierte Computersystem soll laut dem israelischen Militär auch den Transfer an den Übergängen beschleunigen. Palästinenser mit Einreiseerlaubnissen wie Händler oder Lehrer könnten so leichter identifiziert werden. Die Anzahl der weiterentwickelten Kontrollpunkten in jüdischen Siedlungen soll steigen. Ein verbesserter Checkpoint wird gerade an der Straße gebaut, die zum Eingang der Siedlung Kirijat Arba führt.
Von: mm