Suche
Close this search box.

Ohne Assad: Neue Regierung legt islamistischen Lehrplan vor

Die syrischen Rebellen haben bald nach dem Sturz des Assad-Regimes einen neuen Lehrplan ausgearbeitet. Juden kommen nicht gut weg.
Von Israelnetz
Das Plakat des syrischen Machthabers Al-Assad prankt an einer Hauswand

Der Rebellenführer und syrische Interimspräsident Abu Muhammad al-Dschulani gibt sich staatsmännisch, wo er nur kann. Zur Festigung seines Regimes bemüht er sich um internationale Anerkennung seiner Gruppe „Hai’at Tahrir asch-Scham“ (HTS), „Komitee zur Befreiung der Levante“. Selbst das Waffenstillstandsabkommen mit Israel tastete er bislang nicht an.

Mit der Freude über das Ende der Schreckensherrschaft von Baschar al-Assad bildeten sich Hoffnungen in Bezug auf die neuen Machthaber. Die angekündigte Lehrplan-Reform verheißt jedoch nichts Gutes.

Islamismus für Kinder

Das neue syrische Bildungsministerium hat Richtlinien zur Überarbeitung der Schulbücher erlassen. Einige Bücher, vor allem aus dem Nationalkundeunterricht, wurden sofort aus dem Verkehr gezogen. Andere Bildungsmaterialien werden überarbeitet. Das israelische Institut zur Beobachtung von Frieden und kultureller Toleranz an Schulen „IMPACT-SE“ hat die Richtlinien untersucht.

Die neuen Lehrinhalte sollen mit dem radikalen Islamverständnis von HTS übereinstimmen. Säkulares wissenschaftliches Material soll weichen, wenn es dem widerspricht. Aus den „Gaben der Natur“ werden die „Gaben Allahs“. Die neuen Schulbücher sollen weniger bis gar keine Bilder von Frauen enthalten. Der Märtyrertod soll als erstrebenswert dargestellt werden.

Politik

Der neue Bildungsplan wird das Andenken an das Assad-Regime vollkommen auslöschen. Die bisherige Hymne und die alte Flagge werden durch neue ersetzt. Jegliche Erwähnungen Assads und seiner Familie sowie Wahrzeichen und andere Hinweise auf die gestürzte Regierung werden entfernt.

Negative Darstellungen des Osmanischen Reiches als Besatzungsmacht werden abgemildert oder gestrichen. IMPACT-se sieht darin einen Versuch, die außenpolitischen Beziehungen zur Türkei zu verbessern. Feindseligkeiten gegenüber westlichen Ländern bleiben erhalten.

Israel und Juden

Juden werden als überheblich charakterisiert. Der Zionismus sei rassistisch und expansionistisch. Terror gegen Juden wird anhand von Beispielen verherrlicht. Allerdings sind dazu kaum Änderungen nötig. Die Schulbücher enthalten das entsprechende Material bereits. Lediglich die religiöse Komponente des Antisemitismus wird unter HTS gestärkt. Juden und Christen werden nun als Feinde und Abweichler des „rechten Glaubens“ ausdrücklich genannt.

„Die Bedeutung dieser Änderungen kann nicht unterschätzt werden“, sagte der IMPACT-SE-Vorsitzende Marcus Sheff. „Sie geben einen Einblick in die Möglichkeiten einer Rückkehr von HTS zu seiner ursprünglichen salafistischen Ideologie.“ (cs)

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

5 Antworten

  1. Der Islamismus erhebt weltweiten Herrschaftsanspruch. Die islamistische HTS unter Führung Dschulanis, der meines Erachtens ein Wolf im Schafspelz ist, wird versuchen, ihre eigene religiöse Weltanschauung in Syrien durchzusetzen. Juden und Christen werden weiterhin verdammt, weil sie in die „Irre gehen“. Das verheißt nichts gutes. Im Prinzip wird sich in Syrien nichts ändern. Schade für die Kinder, die mit diesen Schulbüchern wieder zum Judenhass indoktriniert werden. Wäre das mal ein Thema für Guterres? Nein, der arbeitet sich an Israel ab.

    6
    1. Liebe Ella, UNO, Guterres, haben sich längst Islam angepasst. Siehe Menschenrat oder IGH, wer dort Richter ist. Der neue Führer in Syrien ist clever pro Islam. Siehe seine Erdogan Annäherung. Siehe, dass Frauen nur für “ eins gut sind“ nicht für Bildung oder erwähnenswert.
      Der kämpft auch letztendlich gegen unseren EWIGEN, unseren G’TT. Juden, Christen Feinde?
      LG. Shalom

      6
  2. Ja, erschütternd und traurig, ich hatte allen Ernstes zu hoffen gewagt, daß es eine Chance zum Besseren gibt.
    Aber, es wird wesentlich schlechter, für vor allem für Juden und Christen.
    Europa und vor allem Deutschland sind auch noch bereit dafür zu bezahlen, für den sog. Wiederaufbau.
    Eigentlich würde ja gar nichts dagegen sprechen, wenn es nicht zu einer erneuten, massive Radikalisierung bzw. Indokrination des Islam führen würde.
    Die Massenmörder von Heute und Morgen, die jegliche jüdischen und christlichen Werte verachten, und die Menschen, die daran glauben töten wollen. Grausam.
    Warum kann und will man dies in Deutschland und EU nicht wahrhaben? Diejenigen, die dies aussprechen werden postwendend als rechtsextremen und rassistisch eingestuft. Nicht erstaunlich, daß linke und rechte Parteien Zulauf haben.
    Wir graben uns damit unsere eigenen Gräber und bezahlen davor noch massenhaft Geld, damit dies schneller möglich wird.
    Wie bescheuert muß man eigentlich sein?
    Israel hat allerspätestens seit dem 7. Okt. 23 verstanden, was auf dem „Spiel“ steht. Nicht weniger als die nackte Existenz…

    5
  3. Die neuen Herrscher schlimmer als Assad. Die Lage der Christen in Syrien schlimmer als in Libanon.
    Annalena Baerbock (Feministin) in Syrien (kein Handschlag) hat nichts erreicht. Vielleicht sollte es Claudia Roth versuchen…

    4

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen