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Neue Details: Wie gut sind die Verbindungen von Saddam und Arafat?

JERUSALEM (inn) – Die Affäre um die Verbindungen zwischen dem irakischen Präsidenten Saddam Hussein und Palästinenserführer Yasser Arafat weitet sich aus. Nach Informationen der Tageszeitung „Jerusalem Post“ soll der PLO-Chef am Donnerstag ein vertrauliches Schreiben von Hussein erhalten haben – ranghohe Palästinenser spielen die Affäre jedoch herunter.

Die „Jerusalem Post“ beruft sich in ihrem Bericht auf Angaben von Vertrauten Arafats und Mitgliedern der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA). Deren Aussagen zufolge war der Brief Saddam Husseins eine Antwort auf die Grüße, die Arafat in der vergangenen Woche an den irakischen Führer geschickt hatte. Sie betrafen den islamischen Feiertag „Miradsch Kandil“, der an den im Koran geschilderten mitternächtlichen Ausflug des Propheten Muhammad zu den Sieben Himmeln erinnert.

Gemäß den Aussagen der PA-Mitlglieder soll es sich dabei um den ersten Nachrichtenaustausch zwischen Arafat und Hussein in diesem Jahr gehandelt haben.

Seit Bekanntwerden der offenbar bevorstehenden militärischen Intervention der USA gegen Irak hatte sich die Autonomiebehörde in den vergangenen Wochen um eine Distanzierung von Saddam Hussein bemüht. PA-Mitglieder hatten eine Verbindung zum Irak oder auch Iran heftig bestritten und israelische Presseberichte zu diesem Thema als unwahr bezeichnet.

Auch jetzt versuchen ranghohe Palästinenser, die Affäre herunterzuspielen. „Es ist ein gängiges Vorgehen unseres Präsidenten Arafat, arabischen Führern an islamischen Feiertagen Grüße zu senden. Außerdem: Warum sollten wir Saddam boykottieren? Ist er ein Feind des palästinensischen Volkes?“, sagte ein PLO-Mitglied aus Ramallah.

Wie die „Jerusalem Post“ weiter berichte, wünschte Saddam in seinem Brief an Arafat dem Palästinenserführer angeblich „gute Gesundheit und dem palästinensischen Volk immer währenden Wohlstand.“ Die palästinensischen Beamten gaben keine Auskunft darüber, ob Saddam in seinem Schreiben auch die aktuelle Krise mit den USA ansprach.

Erst vor wenigen Tagen hatte der israelische Geheimdienst neue Details über die Verbindungen Arafats zu dem irakischen Präsident bekanntgegeben. Hussein hatte in den vergangenen zwei Jahren umgerechnet rund 15 Millionen Euro an Hilfsgeldern für Familien palästinensischer Selbstmordattentäter über Konten arabischer Banken überwiesen. Die irakischen Finanzmittel waren von Mittelsmännern unter der palästinensischen Bevölkerung verteilt worden.

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