Geschichte wiederholt sich nicht, lautet ein gängiger Grundsatz der Historiker. Aber sie reimt sich, ergänzte der amerikanische Schriftsteller Mark Twain. Der israelische Premier Benjamin Netanjahu hielt es in seiner Rede zum Holocaust-Gedenktag in Yad Vashem mit dem Schrifsteller. Er warnte davor, heute die Zeichen von Antisemitismus zu ignorieren, wie es die Welt im 20. Jahrhundert tat – eine Haltung, die zum Holocaust führte.
Vor rund 80 Jahren habe eine kriegsmüde Welt jegliche Konfrontation mit den erstarkenden Nationalsozialisten vermeiden wollen. Das gleiche gelte heute in Bezug auf den Iran. Die Islamische Republik drohe mit der Zerstörung Israels und entwickle zugleich Atomwaffen. „Damals wie heute gibt es diejenigen, die die extremistische Rhetorik des Iran ignorieren. Sie machen einen historischen Fehler.“
Doch im Vergleich zu der Vergangenheit gebe es heute einen entscheidenden Unterschied: den souveränen jüdischen Staat. „Im Gegensatz zu unserer Lage damals, als wir wie Blätter im Wind waren, schutzlos, haben wir heute viel Macht, um uns zu verteidigen.“ Angesichts der Widrigkeiten, unter denen Israel errichtet wurde, sei der Staat heute ein „globales Wunder“.