AMMAN (inn) – Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat sich am Montag mit Jordaniens König Abdullah II. in der jordanischen Hauptstadt Amman getroffen. Das gab das Büro des israelischen Premiers bekannt. Es ist das erste öffentliche Treffen der beiden Staatsmänner seit 2014. Zuletzt hatten beide 2016 an einem geheimen Friedensgipfel unter Leitung des damaligen US-Außenministers John Kerry teilgenommen.
Gegenstand des Treffens seien regionale Entwicklungen gewesen, allen voran die Friedensprozesse und die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Ländern. Netanjahu habe außerdem erneut Israels Bereitschaft betont, die gegenwärtigen Regelungen bezüglich Jerusalems heiliger Stätten aufrecht zu erhalten, heißt es in der Erklärung seines Büros. Jordanien ist der Sachverwalter der islamischen Stätten in Jerusalem.
Das Treffen sei ein Zeichen, dass sich die Beziehung zwischen Israel und Jordanien normalisiere. Das berichtete die Tageszeitung „Ha’aretz“ am Montag unter Berufung auf Quellen in Jerusalem.
Im Juli 2017 hatte ein Wachmann der israelischen Botschaft in Amman einen Jordanier erschossen, der versucht hatte, ihn mit einem Schraubenzieher zu erstechen. Ein weiterer Mann war ins Kreuzfeuer geraten und ebenfalls ums Leben gekommen. Der Vorfall hatte zu einer diplomatischen Krise zwischen den beiden Ländern geführt.
Mossad-Chef in Amman dabei
An dem Treffen am Montag nahm unter anderen auch Mossad-Direktor Jossi Cohen, Militärsekretär Elieser Toledano, Netanjahus Stabschef Joav Horrowitz, Kabinettssekretär Zachi Braverman, der Vorsitzende des nationalen Wirtschaftsrats Avi Simhon, sowie ein Repräsentant des nationalen Sicherheitsrats teilgenommen.
Das Treffen fand im Vorfeld des Besuchs der beiden Abgesandten des Weißen Hauses, Jared Kushner und Jason Greenblatt, im Nahen Osten statt. Die beiden werden diese Woche in der Region erwartet. Am Freitag hatten sie sich in New York bereits mit UN-Generalsekretär António Guterres getroffen, um den Plan der US-Regierung für den Frieden im Nahen Osten zu diskutieren.
Mit palästinensischen Vertretern werden die beiden Abgesandten allerdings nicht zusammenkommen. Die Palästinenser weigern sich, sich mit US-Vertretern zu treffen, seitdem die USA im Dezember Jerusalem als Hauptstadt anerkannt hatten. In einer Erklärung am Montag verurteilte der Pressesprecher des Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas die US-amerikanischen Friedensbemühungen.
Von: rmj