Nach weiteren Messerangriffen gegen Israelis am Donnerstag hat Premier Benjamin Netanjahu am Abend seine Sicherheitsberater und Armeechefs einberufen. Er lobte in einer Stellungnahme nach dem Treffen die Zivilcourage der Israelis. Zugleich betonte er, der Terror bringe den Tätern und den Extremisten dahinter nichts. „Wir werden sie zurückstoßen und besiegen.“ Er beschuldigte die radikal-islamische Hamas sowie die Palästinensische Autonomiebehörde, gegen Israel zu hetzen und zu Terrorangriffen zu ermutigen.
Die Sicherheitskräfte gingen mit einer Reihe von Maßnahmen gegen die Unruhen vor, erklärte Netanjahu laut Mitteilung seines Büros. Darunter fallen Strafen für Steinewerfer oder Zerstörung der Häuser der Terroristen. Die Justiz gehe gegen jene Ladenbesitzer vor, die in der Altstadt bei den Messerstech-Angriffen kooperiert oder untätig zugeschaut hätten. Außerdem bitte die Regierung YouTube und Facebook, hetzerische Videos und Kommentare zu löschen.
Am Donnerstag war es zu vier Messerangriffen in Tel Aviv, Afula, Hebron und Jerusalem gekommen. Die Opfer erlitten zum Teil schwere Verletzungen. In Tel Aviv erschoss ein Soldat den Täter. Bei Zusammenstößen in Jerusalem erschossen Sicherheitskräfte einen Palästinenser, neun Polizisten wurden verletzt.
Am Freitag setzten sich die Messerangriffe fort. In Jerusalem wurde ein 15-jähriger Ultra-Orthodoxer verletzt. In Afula wurde eine Araberin angeschossen, als sie versuchte, einem Sicherheitsbeamten die Waffe zu entwenden. Das gleiche versuchte ein Mann in Kirijat Arba. Sicherheitskräfte schossen ihn an und verletzten ihn schwer. Angreifer und Opfer werden im Krankenhaus behandelt.