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Netanjahu stürzt ab

In den letzten Umfragen, die nur noch am Wochenende vor den Wahlen in Israel veröffentlicht werden dürfen, sinkt die Zustimmung zur Likud-Partei unter der Führung von Premier Benjamin Netanjahu. Das konkurrierende „Zionistische Lager“ unter Jitzhak Herzog könnte laut aktuellem Stand mehr Mandate erhalten.
Premierminister Netanjahu hat laut den letzten Umfragen vor den Wahlen am 17. März an Stimmen verloren.
Bisher hatten beide großen Parteien in den Umfragen mehr oder weniger identisch viele Stimmen erhalten, wobei die Likud-Partei meist einen leichten Vorsprung verzeichnete. Die neueste und letzte Umfrage des israelischen Rundfunks vor den Wahlen ergab, dass die Linkspartei Meretz und die fromme Partei des Eli Jischai, „Ha‘Am Itanu“, möglicherweise an der Sperrklausel von 3,25 Prozent scheitern könnten. Von 800 Teilnehmern an dieser Umfrage hielten 45 Prozent Netanjahu für den „besseren Premierminister“, während 41 Prozent Herzog vom sozialistischen „Zionistischen Lager“ den Vorzug gaben. Im Vergleich zu früheren Umfragen verlor Netanjahu 2 Prozent, während Herzog um 2 Prozent aufholte und erstmals über 40 Prozent Zustimmung hielt. Allerdings werden in Israel die Regierungschefs nicht direkt gewählt, sondern die Parteien. Nach den Wahlen muss eine Koalition zusammengestellt werden, sodass die Parteiblöcke wichtiger sind.

Jeder fünfte Israeli noch unentschlossen

Eine exakte Prognose für den Wahlausgang ist jedoch unmöglich, da sich immer noch etwa 20 Prozent der Israelis nicht entschieden haben, wem sie ihre Stimme geben, oder ob sie sich überhaupt an den Wahlen beteiligen. Die Fehlerquote bei repräsentativen Umfragen liegt zudem bei 4 Prozent. Derweil hat Premierminister Netanjahu eine „Blitzaktion“ gestartet. Er lässt sich bei allen denkbaren Medien interviewen, während er sich monatelang israelischen Medien verweigert hatte. Beim Fernsehsender „Kanal 10“ wird er jedoch nicht auftreten. Der Premier hatte die Bedingung gestellt, nicht vom Journalisten Raviv Drucker befragt zu werden. Diese Forderung Netanjahus hatte in anderen Medien große Empörung hervorgerufen. Drucker war jener Journalist, der vermeintliche Korruption Netanjahus bei seinen Auslandsflügen aufgedeckt hatte. In den letzten Tagen vor den Wahlen am Dienstag könnte es noch zu Ereignissen kommen, die schlagartig die Stimmung im Land umschlagen lassen. Am Donnerstagabend warnten hochrangige Militärs vor einem „großen Terroranschlag“ mit Beteiligung von Hunderten „Freischärlern“ aus dem ägyptischen Sinai. Die Armee bereite sich darauf vor, einen schweren Angriff in der Gegend von Eilat abzuwehren. Andererseits hat der palästinensische Präsident Mahmud Abbas in den vergangenen Tagen über 100 der Hamas und dem Islamischen Dschihad nahestehende Palästinenser im Westjordanland verhaften lassen. Gemäß Medienberichten wolle Abbas Anschläge in Israel verhindern, die Netanjahu stärken und Herzog schwächen könnten.

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