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Netanjahu: Polygamie in Israel unzulässig

Viele Beduinen in Israel heiraten mehr als eine Frau. Die Regierung kündigt nun ein härteres Vorgehen an. Auch Ausnahmen soll es nicht geben.
Will keine Polygamie im Land: Der israelische Regierungschef Netanjahu

JERUSALEM (inn) – In Israel wird keine Polygamie geduldet. Das betonte der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu am Montag in Jerusalem. Die Vielehe schade der Stellung der Frau in der Gesellschaft, nutze sie aus und unterwandere die demographische Balance, da Frauen auch „importiert“ würden. „Das ist für mich nicht hinnehmbar.“

Netanjahu reagierte mit diesen Äußerungen auf einen Bericht des Justizministeriums. Dieser mahnte der Tageszeitung „Jerusalem Post“ zufolge härteres Vorgehen gegen die Vielehe an. Der Bericht empfahl zugleich, unter bestimmten Bedingungen Vielehen zuzulassen. Dies wäre etwa der Fall, wenn die „erste“ Frau unfruchtbar oder sehr krank ist. Scharia-Gerichten in Israel müsse es erlaubt sein, diese Ehen anzuerkennen. Der Knesset-Ausschuss für die Stellung der Frau kritisierte hingegen diese Empfehlung.

Dem Bericht zufolge gibt es in Israel 6.200 Vielehen, vor allem bei Beduinen. Der Anteil der beduinischen Familien, in denen eine solche Partnerschaft zu finden ist, liegt bei 18,5 Prozent. Etwa 14 Prozent der Beduininnen über 15 Jahren sind dabei als „Alleinstehend mit Kind“ registriert, obwohl sie faktisch in einer Vielehe leben. Seit Anfang 2017 hat die israelische Staatsanwaltschaft zwölf Männer angeklagt, die eine Vielehe abgeschlossen haben.

Mit dem Beduinen Taleb Abu Arar (Vereinigte Liste) lebt ein Knesset-Abgeordneter in einer Doppelehe. Der 51-Jährige hat mit zwei Frauen zehn Kinder. 2013 wurde er erstmals in das Parlament gewählt.

Von: df

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