„Israel wird weiter streng das internationale Recht einhalten, aber es wird nicht mit gefalteten Händen Terroristen gegenübersitzen, die zwei Kriegsverbrechen gleichzeitig begehen: auf israelische Städte schießen und sich hinter Zivilisten im Libanon oder in Gaza verstecken“, sagte Netanjahu laut einer Mitteilung seines Büros. Israel habe das Recht, genau auf diejenigen zu zielen, die ohne Unterscheidung auf seine Bürger schössen. Wenn versehentlich Zivilisten getroffen würden, laste die Verantwortung hierfür auf den Schultern der Hisbollah und der Hamas.
In dem Gespräch ging es auch um die Zusammenarbeit zwischen Israel und dem Internationalen Komitee des Roten Kreuzes (IKRK). Netanjahu und Maurer thematisierten in diesem Zusammenhang Wasser- und Gesundheitstechnologie aus Israel.
Der Fall Scharawna
Der Regierungschef sprach mit Maurer ferner über den Fall des ehemaligen Häftlings Aiman Scharawna. Israel hatte ihn zu 38 Jahren Haft verurteilt, weil er sich 2002 an einem Selbstmordanschlag in Be‘er Scheva beteiligt hatte. Im Oktober 2011 wurde er im Austausch gegen den entführten Soldaten Gilad Schalit freigelassen. Da er sich erneut dem Terror zuwandte, wurde er wieder festgenommen.
Im Gefängnis trat der Palästinenser in einen Hungerstreik. Internationale Organisationen forderten Israel auf, ihn freizulassen. Auch das Rote Kreuz bekundete Besorgnis wegen Scharawnas Gesundheitszustand. Der Häftling werde sterben, wenn die Gefängnisbehörden keine sofortige Lösung fänden. Vor vier Monaten wurde der Häftling in den Gazastreifen entlassen (Israelnetz berichtete). Vor einem Monat hat er sich in einer schriftlichen Mitteilung gerühmt, die militärische Tätigkeit bei der Hamas wieder aufgenommen zu haben.
Treffen mit palästinensischen Politikern
In Ramallah traf sich Maurer mit dem scheidenden Premierminister im Westjordanland, Rami Hamdallah. Am Dienstagmorgen sprach er im Gazastreifen mit dem dortigen Regierungschef Ismail Hanije und besichtigte ein Krankenhaus. Dies teilte das IKRK über Twitter mit.
Das Internationale Komitee des Roten Kreuzes wurde 1863 gegründet. Es hat die Aufgabe, die Einhaltung der Genfer Konventionen weltweit zu überwachen. Die nationalen Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften unterstützen das IKRK mit Geldmitteln, Hilfsgütern und Delegierten.