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Netanjahu: Kein Schaden für Israel durch Wikileaks

TEL AVIV (inn) - Israel hat durch die Veröffentlichung bei Wikileaks keinerlei Schaden erlitten. Diese Ansicht äußerte Premierminister Benjamin Netanjahu am Montag vor Journalisten in Tel Aviv. Am Sonntag hatte die Webseite hunderttausende Berichte des US-Außenministeriums veröffentlicht, die wenig schmeichelhafte Urteile der Amerikaner über Politiker in aller Welt enthalten.

„Jeder israelische Führer der vergangenen Jahre hat gewusst, dass die Depeschen durchsickern können“, sagte Netanjahu laut der Zeitung „Ha´aretz“. „Deshalb haben wir für diesen Fall trainiert. Das hat einen Einfluss darauf, wen ich zu Treffen mitnehme und was ich bei den Treffen sage. Wirklich geheimes israelisches Material ist durch Wikileaks nicht enthüllt worden.“ Er fügte hinzu: „Als Folge der Enthüllung der Depeschen wird es künftig weniger Enthüllungen geben, vor allem bei komplizierten Themen.“

Die veröffentlichten Dokumente veranschaulichten, dass nicht nur Israel, sondern auch Staaten und Führer in aller Welt und im Nahen Osten den Iran als die größte Gefahr für die Region ansähen. Infolge der Propaganda aus 60 Jahren werde diese Rolle hingegen meist Israel zugeschoben. „Erstmals in der Geschichte gibt es eine Einigkeit darüber, dass der Iran eine Bedrohung ist“, so Netanjahu. „Wenn die Enthüllung dazu führt, dass die Führer der Region öffentlich sagen, was sie in den geschlossenen Gesprächen gesagt haben, die in den Dokumenten auftauchen, wird das ein Durchbruch sein, der dem Frieden hilft.“ Damit bezog er sich auf Berichte, nach denen auch Saudi-Arabien einen Militärschlag gegen den Iran gefordert habe.

In einer Depesche geht es um ein Treffen des israelischen Regierungschefs mit dem ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak. Darin wird Netanjahu als „charmant und intelligent“ beschrieben, doch halte er seine Versprechen niemals ein. Mubarak beteuerte infolge der Enthüllung, er habe diese Einschätzung auch direkt gegenüber Netanjahu geäußert. Dessen Reaktion zitiert die Nachrichtenagentur dpa: „Ich werde Ihnen als charmanter und intelligenter Mensch antworten. Mubarak ist einer der wichtigsten Führer in der Region und unser Partner in den Friedensbemühungen.“

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