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Netanjahu: „Kampf der Zivilisation gegen die Barbarei“

In einer kämpferischen Rede wirbt der israelische Premier Netanjahu im US-Kongress für Unterstützung im Krieg gegen die vom Iran geförderten Terroristen. Vor dem Kapitol kommt es zu anti-israelischen Protesten.
Von Israelnetz
Der israelische Premier Netanjahu begrüßt seine Zuhörer im amerikanischen Kongress

WASHINGTON (inn) – Der israelische Premier Benjamin Netanjahu hat in einer Rede vor dem US-Kongress am Mittwoch den Zusammenhalt der „Zivilisation im Kampf gegen die Barbarei“ beschworen. Die Welt befinde sich an einem Scheidepunkt der Geschichte. Länder wie Israel und die USA, die das Leben heiligten, kämpften gegen diejenigen, die den Tod verehrten. „Meine Freunde, ich bin heute gekommen, um Ihnen zu versichern: Wir werden gewinnen.“

Kritik an anti-israelischen Protesten

Der Likud-Chef rief zunächst die Schrecken des Terrormassakers und das Schicksal der Geiseln in Erinnerung. Er pries außerdem den Mut der Soldaten. Einer von ihnen, Avichail Reuven, sei am Morgen des 7. Oktobers aus Mangel an Alternativen zehn Kilometer zur Front gerannt, um sein Land zu verteidigen. Der Leutnant und weitere Soldaten befanden sich auf der Tribüne des Kongresses, ebenso wie die aus der Geiselhaft befreite No’a Argamani.

Für Netanjahu war es bereits die vierte Rede vor den beiden Kammern des amerikanischen Gesetzeshauses – kein anderer Würdenträger aus dem Ausland war öfter eingeladen. Im Vergleich zu den früheren Auftritten war diese Rede besonders kämpferisch. Mit scharfen Worten teilte Netanjahu gegen diejenigen aus, die in den vergangenen Monaten gegen Israel demonstrierten oder Gewalt gegen Juden relativierten. Diese seien die „nützlichen Idioten des Iran“.

Vorwürfe zurückgewiesen

Mit Blick auf die Kämpfe im Gazastreifen betonte Netanjahu unter Verweis auf den amerikanischen Militärhistoriker John Spencer, dass die Armee die zivilen Verluste klein halte. Außerdem treffe sie Maßnahmen zum Schutz von Zivilisten, die über die Forderungen des Menschenrechts hinausgingen. Netanjahu wies Vorwürfe zurück, Israel wolle die Menschen im Gazastreifen verhungern lassen.

Der Krieg könnte indes sofort vorbei sein, wenn die Terror-Organisation Hamas aufgebe, sich entwaffne und die Geiseln freiließe. Sollte dies nicht geschehen, würde Israel bis zum Sieg kämpfen. In diesem Zusammenhang warb Netanjahu für zügige Waffenlieferungen. Diese könnten das Ende des Krieges beschleunigen.

Demilitarisierung und Deradikalisierung anvisiert

Zur Zukunft des Gazastreifens sagte Netanjahu, Israel wolle dort nicht erneut Fuß fassen. Doch für die absehbare Zeit sei eine Sicherheitsaufsicht Israels dort nötig. Netanjahu forderte zudem neben der Demilitarisierung eine „Deradikalisierung“. Als Vorbild nannte er die „Umerziehung“ der Deutschen und Japaner nach dem Zweiten Weltkrieg.

Ebenfalls angelehnt an die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg war Netanjahus Vorschlag für eine Militärallianz im Nahen Osten. So wie die USA ein Militärbündnis – also die NATO – zur Verteidigung gegen die Sowjetunion anführten, müsse heute ein Militärbündnis mit Israel und arabischen Staaten gegen den Iran entstehen. In Anlehnung an die Abraham-Abkommen schlug Netanjahu den Namen Abraham-Bündnis vor.

Stehende Ovationen und Proteste

Die Rede kam bei den meisten Zuhörern gut an. Oft kam es zu stehenden Ovationen. Die Rede stieß aber auch auf Kritik. Laut dem Nachrichtensender „NBC News“ blieben ihr rund 40 demokratische Kongressmitglieder fern. Auch die amerikanische Vize-Präsidentin Kamala Harris sagte ab, angeblich aus Termingründen. Bereits vor der Rede war es zu Protestaktionen in Washington gekommen.

Die Abgeordnete Rashida Tlaib, das einzige Kongressmitglied mit palästinensischen Wurzeln, befand sich unter den Zuhörern. Während der Rede hielt die Demokratin aber kleine Schilder hoch, auf denen „Des Genozids schuldig“ oder „Kriegsverbrecher“ zu lesen war.

Auch in Washington kam es zu Protesten. Laut dem „Wall Street Journal“ versammelten sich „tausende“ Demonstranten vor dem Kapitol. Einige beschmierten den wenige hundert Meter nördlich des Gebäudes befindlichen Kolumbus-Brunnen. Sie sprühten die Aufschrift „Hamas“ an den Gedenkbau, dazu das rote Hamas-Dreieck. Auch die dortige Freiheitsglocke, eine Nachbildung des Originals aus Philadelphia, beschmierten die Demonstranten.

Maden und Würmer im Hotel

Von „Protesten“ war auch das Watergate-Hotel betroffen, wo Netanjahu, der mit seiner Frau Sara angereist war, logierte. Berichten zufolge ließen Unbekannte dort Mehlwürmer, Maden und Heuschrecken frei. Diese waren auf dem Tisch zu sehen, an dem Netanjahu speiste und auch Gespräche mit Geiselfamilien führte, und auf dem Teppich in den Gängen des Hotels.

In der Nacht zum Mittwoch sei zudem mehr als 30 Minuten lang Feueralarm auf mehreren Stöcken zu hören gewesen. Dahinter stand offenkundig die Absicht, Netanjahu und seine Begleiter beim Schlaf zu stören. (df)

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13 Responses

  1. Zu den Protestlern vor dem Capitol und ihren „Aktionen“, wie Schmierereien und Mehlwürmer etc. im Hotel, kann ich nur sagen, das ist Kindergartenniveau und genauso lächerlich und kontraproduktiv wie die Vorgehensweise unserer „Klima-Cruiser“ derzeit auf unseren Flughäfen.

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      1. @Manu+@Caja: Albern und lächerlich war es keineswegs, was gestern in Washington passierte: Vor dem Parlament wurde die amerikanische Flagge entfernt und dafür die der Palästinenser gehisst. Die US-Flagge wurde danach unter lautem Gejohle angezündet. Zusätzlich wurde eine große Puppe mit Netanjahus Gesicht in Brand gesetzt, die an einem Galgen hing. Und eine zweite Puppe, die den Speaker of Congress darstellen soll, folgte auf diesen „Scheiterhaufen“. US-Bürger, die versuchten, die Flagge zu retten, wurden von arabisch aussehenden „Ordnern“ sofort verfolgt und verprügelt. Die meisten in diesem Mob waren allerdings augenscheinlich US-Amerikaner. Wenn das für die USA und auch für die EU kein Weckruf ist, dann können die Demokratien einpacken.

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  2. Der Bericht teilt uns mit, dass es leider auch in den USA sehr massive Proteste gegen Bibi gegeben hat.
    Die Skrupellosigkeit der HAMAS-Befürworter scheint keine Grenzen zu kennen, auch das Hotel war ja von betroffen.
    Es bleibt viel zu tun, um eine bessere Welt zu schaffen, Störenfriede benötigen höhere Strafen…

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    1. @Martin Sechtig
      Störenfriede sollen bestraft werden, wie in Deutschland für „unter der Strafbarkeitsgrenze“ geplant?
      Das Recht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit aufheben und höhere Strafen? Ja, gerne, wenn ein Strafbestand erfüllt wird. Ansonsten müssen wir es ertragen. Auch Pelosi und Harris gegen Netanjahu müssen wir ja ertragen oder sollen diese Störenfriede der demokratischen Ordnung bestraft werden?

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      1. Mit Störenfriede meine ich nicht, dass ich dies juristisch klar definieren will. In Deutschland ist z.B. „Kindermörder Israel“ vom LG Bremen auf Demos erlaubt worden, das muss geändert werden. Der Hass gegen Israel, da gibt es juristische Möglichkeiten, dies zu ahnden, nur der Wille scheint mir nicht vorhanden. Jesus hat gesagt: „Ihr habt gehört wie Euch Mose gesagt hat, Ihr sollt nicht töten, aber wer tötet ist des Gerichts schuldig. Ich aber sage Euch: Wer seinem Bruder zürnt, der ist des Gerichts schuldig. Wer zu seinem Bruder sagt „Du Nichtsnutz“ der ist des Hohen Rates schuldig. Wer aber sagt „Du gottloser Narr“ der ist des Höllischen Feuers schuldig.“ Ich glaube an Mose und Jesus, und die Verschärfung des Gebots „Du sollst nicht töten“ gilt auch für jedwede böse Diffamierungen. Und die wird es in den nächsten zwei Wochen bei Olympia geben. In dieser Welt stören sich leider nur wenige daran, aber der liebe Gott wird all die bösen Worte ahnden, wer gegen Israel hetzt, wird seine Antwort erhalten.
        Kein Mensch, der nicht Buße tut, wird ungestraft die Israelis diffamieren können, ohne sein Urteil zu erhalten. Viele Menschen werden wg. des Gebots „Du sollst nicht töten“ ihr blaues Wunder erleben…
        Ich habe, auch im Konfirmandenunterricht, und an anderer Stelle dieses Gebot intensiv durchgenommen, die Welt wird vergehen, aber Jesu Worte werden NICHT vergehen !
        „Du Sollst nicht töten“ ist eines der 613 Gebote der Tora, das für die eingepfropften Zweige von noch größerer Bedeutung ist, durch Jesu Worte !

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      2. @ Manfred Westphal Sorry, aber Sie vergleichen hier Äpfel mit Birnen. Pelosi und Harris bewegen sich innerhalb der Meinungsfreiheit. Wenn Sie den Unterschied zu den Randalierern nicht erkennen, dann erweitern Sie mal ihren Tunnelblick.

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  3. Manche Protestler sind richtige Idioten. Mehlwürmer …… Feueralarm..,…..pro Hamas “ Menschen“, sind sie gestört? Wie tief können Menschen sinken? Solchen traue ich alles zu.
    Der Krieg in Gaza muss ein Ende haben. Wegen der Nicht-Geisel- Freigabe zieht ihn Hamas in die Länge.
    Das ist deren Ziel, um IL noch mehr zu schädigen weltweit.
    OT: Übrigens, Russland und Syrien haben der UN Resolution für friedliche Spiele in France nicht zugestimmt.
    Dies nur erwähnt.

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  4. @ Jerusalem
    Natürlich war es eine gute Show! Aber wieso „Schande für ihn!!!“ Oder ist da ein „n“ zu viel?
    Er hat sein Land, seine Regierung, sein Anliegen gut verkauft, wie es sich für einen Staatschef gehört.

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    1. Ob man Netanjahu mag oder nicht. Er hat als Premierminister Israels Standpunkte gut vertreten und mit seiner Kritik in vielen Punkten durchaus recht.

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  5. Diese Demonstranten, gerne maskiert mit Palästinenser Tüchern, stammen mehrheitlich aus dem linksextremen Lager und solchen mit muslimischen Hintergrund. Geht deshalb niemand von denen gegen Russlands brutalen Krieg in der Ukraine auf die Barrikaden? Oder gegen den Bürgerkrieg im Sudan, im
    Jemen? Auch müsste man gegen diese Schmierereien von Denkmählern strafrechtlich härter vorgehen.

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  6. Mehlwürmer u,ä. Was für Kleinkinder doch dumme Hamas-Aktivisten sind.

    Ich habe Rede gelesen und sie war gut. Er hat Geiseln und Soldaten Gesicht gegeben. Dass dies nicht jedem gefällt ist mir schon klar. Sobald es Gesichter gibt, gibt es auch Opfer und für mache darf Israel ja nur Täter sein. Er hat nochmals aufgelistet, was Israel zum Schutz der zivilen Bevölkerung im Gazastreifen tut, auch das passt nicht jedem. Er hat aber auch aufgezeigt, was der Gazastreifen brauchen wird und da stimmt er mit uns oder wir hier im Forum größtenteils mit ihm überein.

    Mir ist klar, dass viele es nur noch an einem Punkt festmachen, wie sie zu ihm stehen: die Geiselfreilassung.
    Die ist wichtig für die Geiseln selbst, für die Angehörigen. Das ist ein unfassbares Leid. Aber er hat nicht nur die Verantwortung für die jetzt noch 115 Geiseln in Gaza, sondern für 10 Mio israelische Bürger.

    Wenn es jetzt zu einem Geiseldeal kommt ohne dass die Hamas zerschlagen ist, ist die Tür für weitere Kämpfe zu. Die Hamas formiert sich doch auch jetzt immer wieder neu, wie man ja sieht. Und dann? Tunnel nach Ägypten bleiben und damit wieder der Waffennachschub? Und drei Jahren hat man dann vielleicht 20.000 Tote Israelis und 500 Geiseln? Es gibt eine Gruppe von Geiselangehörigen, die genau das nicht wollen und sich anders positionieren. Aber nicht weniger unter der Situation leiden wie die andern.

    Und als Regierungschef hat man die Verantwortung nicht nur für die 115, sondern auch für 10 Mio. Und das ist eine Bürde, die keiner von uns tragen wollte. Netanjahu muss, er wurde gewählt.

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