Der palästinensischen Gesandtschaft gehörten Chefunterhändler Saeb Erekat und der Leiter des palästinensischen Geheimdienstes, Madsched Faradsch, an. Der Premierminister im Westjordanland, Salam Fajjad, hatte kurzfristig ohne Erklärung abgesagt. Die palästinensische Nachrichtenagentur "Ma´an" schrieb dazu, Fajjad wolle sein israelisches Gegenüber nicht an dem Tag treffen, an dem mehr als 1.000 Palästinenser aus Protest gegen ihre Inhaftierung in Israel in den Hungerstreik getreten seien.
Die palästinensischen Vertreter übergaben Netanjahu einen lange angekündigten Brief von PA-Präsident Mahmud Abbas. Darin führt dieser die Bedingungen der Palästinenser für die Wiederaufnahme der Friedensverhandlungen auf. Israelischen Angaben zufolge enthalte das Schreiben keine Neuigkeiten.
Aus dem Büro von Premier Netanjahu hieß es nach dem Gespräch, der israelische Regierungschef werde innerhalb der nächsten zwei Wochen auf den Brief reagieren. Beide Seiten hofften, dass der schriftliche Austausch einen Weg aufzeige, um den Frieden voranzubringen.
Als Bedingung für die Wiederaufnahme der Friedensgespräche fordern die Palästinenser einen umfassenden Siedlungsbaustopp sowie die Anerkennung der Waffenstillstandslinien von 1949 als Grundlage für eine zukünftige Grenze. Israels Regierung hat immer wieder erklärt, sie sei zu sofortigen Verhandlungen ohne Vorbedingungen bereit.