Buzek forderte Netanjahu dazu auf, die Gespräche mit den Palästinensern wieder aufzunehmen. Für Europa habe dies gerade im Hinblick auf die wachsende iranische Bedrohung eine besondere Bedeutung. Netanjahu warnte den Präsidenten des EU-Parlaments, dass sich die komplette Welt ändern wird, falls der Iran Atomwaffen entwickelt. Israel benötige Europas Unterstützung, um zu verhindern, dass aus dieser Möglichkeit eine Realität wird.
Nach israelischen Medienberichten fügte Netanjahu hinzu, es sei sehr schwierig, die nötigen Kompromisse für weitere Verhandlungen zu finden, wenn die Vereinten Nationen im September einen Palästinenserstaat anerkennen. Er forderte Buzek deshalb dazu auf, sich einer einseitigen Erklärung eines palästinensischen Staates zu widersetzen. Gleichzeitig kündigte der Premierminister eine diplomatische Initiative an, mit der bis zu 50 Mitglieder der Vereinten Nationen ermutigt werden, gegen den Vorschlag der Palästinenser zu stimmen. Dadurch würde zwar keine Mehrheit geschaffen, aber ein Gegenwicht zu den potenziellen Befürwortern eines einseitig ausgerufenen Palästinenserstaates. Wie die Zeitung "Ha´aretz" meldet, bat Netanjahu Buzek, dazu beizutragen, dass 30 bis 50 Mitglieder der Vereinten Nationen eine einseitige Anerkennung eines palästinensischen Staates ablehnen.
Darüber hinaus sagte Netanjahu, laut "Jediot Aharonot", in dem Gespräch mit Buzek: "Frieden bedeutet nicht, dass Israel auf Land verzichtet, sondern dass die Palästinenser den Wunsch aufgeben, Israel zu zerstören." Sechs israelische Regierungschefs seien bereit gewesen, eine Zwei-Staaten-Lösung zu akzeptieren. Sie hätten aber kein Friedensabkommen erreichen können, weil die Palästinenserführer nicht die sechs Worte "Ich werde den jüdischen Staat anerkennen" sagen würden.