Suche
Close this search box.

Netanjahu dankt Tschechen für Unterstützung

PRAG / TEL AVIV (inn) – Vor den Regierungskonsultationen in Deutschland hat der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu Tschechien besucht. In Prag bedankte er sich am Mittwoch für die Unterstützung des Landes bei den Vereinten Nationen. Als einziger EU-Staat hatte Tschechien gegen eine diplomatische Aufwertung der Palästinenser gestimmt. Über die deutsche Enthaltung zeigte sich Netanjahu enttäuscht.
Dank an die Tschechen, Enttäuschung über Deutschland: Benjamin Netanjahu nimmt Stellung.

„Danke, dass Sie für Frieden eingetreten sind“, sagte Netanjahu am Mittwoch in Prag seinem tschechischen Kollegen Petr Necas. „Die UN-Resolution hat Israels Sicherheitsbedürfnis völlig ignoriert“, kritisierte er. „Für alle verantwortungsvollen Staaten der internationalen Gemeinschaft hätte sie inakzeptabel sein müssen.“
Necas begründete das Nein seiner Mitte-Rechts-Koalition zur UN-Resolution. „Dieser einseitige Schritt unterstützt den Friedensprozess nicht, sondern kompliziert die Lage“, sagte der liberalkonservative Politiker.
Netanjahu betonte außerdem, dass Israel weiterhin bereit sei, Verhandlungen über Siedlungen zu führen. „Diese Lösung ist eine Zwei-Staaten-Lösung für zwei Völker, ein Frieden, in dem ein demilitarisierter palästinensischer Staat den einzigen jüdischen Staat Israel anerkennt“, sagte er laut der Zeitung „Yediot Aharonot“.
Enttäuschung über Enthaltung Deutschlands
In einem Interview mit der Zeitung „Die Welt“, das er vor Reiseantritt in Tel Aviv gab, zeigte sich Netanjahu enttäuscht über die Enthaltung Deutschlands bei dem Votum. „Zuerst einmal weiß ich die Unterstützung von Bundeskanzlerin Angela Merkel und der Bundesregierung während der Gaza-Operation zu schätzen. Gleichzeitig wäre es unaufrichtig, wenn ich verhehlen würde, dass ich enttäuscht war über das deutsche Stimmverhalten bei den Vereinten Nationen – so wie viele in Israel.“
Die diplomatische Aufwertung der Palästinenser habe diese darin ermutigt, ihre Position zu verhärten und nicht in Verhandlungen einzutreten. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas mache zudem Anstalten, mit der Terror-Organisation Hamas zusammenzuarbeiten. Die deutsche Enthaltung bei der Abstimmung habe den Frieden zurückgeworfen, urteilt Netanjahu.
„Die Leute glauben unfassbare Dinge über die Juden“
Der Likud-Politiker bemängelte auch die Haltung ganz Europas zu Israel. „Die Israelis sollten es inzwischen gewohnt sein, von den Europäern nicht fair angehört zu werden. Dabei sind wir das einzige Land, dem mit Genozid gedroht wird.“ In Europa gebe es eine Bereitschaft, immer das Schlechteste über Israel anzunehmen.
Die Kritik am Bau neuer Wohneinheiten in Ostjerusalem wehrte Netanjahu ab: „Was ist denn unser großes Verbrechen? Wir bauen in den Gebieten, die in einem Friedensabkommen bei Israel verbleiben werden. Das ist das Land, in dem die Juden seit fast 4.000 Jahren leben. Wir reden über Vororte, die zum Jerusalemer Stadtgebiet gehören. Hier wird keine Landkarte verändert oder irgendetwas präjudiziert. Es gibt da eine Überempfindlichkeit.“

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen