Suche
Close this search box.

Nazareth-Bewohner protestieren gegen Peres

NAZARETH (inn) - Dutzende Israelis haben am Montag gegen einen Besuch von Staatspräsident Schimon Peres in Nazareth demonstriert. Die Araber machen ihn für ein "Massaker" im Südlibanon aus dem Jahr 1996 verantwortlich.

Peres wollte auf Einladung der Stadtverwaltung das kulturelle Zentrum von Nazareth besuchen. Dort sollte er sich die Forderungen der Bewohner der nordisraelischen Stadt zu den Themen Forderungen örtlicher Tourismus, Bildung und Industrie anhören. Als sein Wagen vorbeifuhr, hielten die Demonstranten palästinensische Fahnen und Plakate. Darauf war unter anderem zu lesen: "Wir wollen keine Mörder in Nazareth", "Nazareth vereint gegen den Verbrecher Peres" oder "Wir werden die Schahidin von Kafr Kana nicht vergessen". Ein weiteres Schild trug die Aufschrift. "Der Staat Israel ist ein terroristischer Staat".

Ein Demonstrant sagte der Online-Ausgabe der Tageszeitung "Yediot Aharonot" (ynet): "Wir sind gegen Peres‘ Besuch in Nazareth, weil er derjenige war, der verantwortlich war für das Massaker von Kafr Kana. Er wollte arabischen Häftlingen keine Amnestie gewähren, tat dies aber für Terroristen aus dem jüdischen Sektor." Der Demonstrant bezog sich auf die Operation "Früchte des Zorns" 1996 im Südlibanon. Israel hatte später zugegeben, dass das Militär versehentlich auf Flüchtlinge in der Ortschaft Kafr Kana gefeuert habe. 100 Menschen wurden getötet. Peres war zu jener Zeit Premierminister des jüdischen Staates.

Nach Angaben der Polizei war die Protestaktion nicht genehmigt. Mehrere Demonstranten hätten die öffentliche Ordnung gestört und randaliert. Ein Teilnehmer, der eine Fahne trug, habe einen Polizisten angegriffen. Es gab drei Festnahmen.

Bereits in der vergangenen Woche hatten politische und soziale Gruppen ihre Absicht erklärt, gegen den geplanten Besuch des Staatspräsidenten zu protestieren. Sie forderten eine Absage. Peres setzte seinen Aufenthalt trotz der Proteste fort.

Bitte beachten Sie unsere Kommentar-Richtlinien

Schreiben Sie einen Kommentar

Offline, Inhalt evtl. nicht aktuell

Israelnetz-App installieren
und nichts mehr verpassen

So geht's:

1.  Auf „Teilen“ tippen
2. „Zum Home-Bildschirm“ wählen