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Nationalbibliothek und Militär ehren ungarische Widerstandskämpferin

Die ungarische Jüdin Hannah Senesch wurde nur 23 Jahre alt. Doch ihr Vermächtnis möchte die Israelische Nationalbibliothek nun der Öffentlichkeit zugänglich machen. Zudem wird eine Militäraktion an die Widerstandskämpferin erinnern.
Vor 100 Jahren ist die Dichterin Hannah Senesch (links, 1924) geboren. Die Nationalbibliothek macht nun ihr Vermächtnis zugänglich.

JERUSALEM (inn) – Die ungarische Jüdin Hannah Senesch wurde am 17. Juli 1921 in Budapest geboren. Die Israelische Nationalbibliothek (NLI) nimmt ihren 100. Geburtstag zum Anlass, die Schulhefte und andere Handschriften der Dichterin der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ihre Briefe, Lieder, Tagebücher und Gedichte wurden nach dem Zweiten Weltkrieg in einem Koffer unter ihrem Bett gefunden und später der NLI zugänglich gemacht.

Obwohl Seneschs Familie assimiliert war, führten antisemitische Erlebnisse in Budapest dazu, dass sie 1939 nach Palästina auswanderte. Dort absolvierte sie eine zweijährige Ausbildung an einer Landwirtschaftsschule und wurde Mitglied des Kibbutz Sdot Jam bei Caesarea. Sie war in der Landwirtschaft tätig und schrieb poetische Texte sowie Theaterstücke über das Leben im Kibbutz.

Militärübung im Gedenken an eine tapfere Kämpferin

Vom 18. bis 22. Juli plant das Militär eine fünftägige Militärbung mit dem Namen „Blitz des Himmels“. Sie ist Teil des israelischen Armeeprogramms „Zeugen in Uniform“. Die Übung ist nach einer Zeile von Seneschs bekanntestem Gedicht „Spaziergang nach Caesarea“ benannt. Rund 100 Soldaten aus Israel, Ungarn, Slowenien, Kroatien und England werden an der Übung teilnehmen. Die Soldaten sollen Orte besuchen, an denen sich Senesch und andere jüdische Freiwillige der Rettungsaktionen den Partisanen Titos im Kampf gegen die Nationalsozialisten anschlossen.

Senesch hatte sich 1943 bei den Fallschirmspringern der Britischen Armee gemeldet, um den Alliierten in Europa zu helfen. Als eine von 33 Personen wurde sie ausgewählt, hinter der deutschen Front abzuspringen, um ungarische Juden vor den Nationalsozialisten zu retten. Im März 1944 sprang sie über dem damaligen Jugoslawien ab. Im Mai wurde sie von der ungarischen Polizei verhaftet und gefoltert. Im November wurde sie wegen Spionage und Hochverrat hingerichtet. 1950 wurden ihre Gebeine auf dem Jerusalemer Militärfriedhof Har Herzl beigesetzt.

Von: mh

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