"Stellt euch vor, dass mehrere Millionen Palästinenser, Libanesen, Syrer, Jordanier, Ägypter, Araber und Muslime aus allen Staaten der Welt eintreffen", sagte Nasrallah laut der Zeitung "Jediot Aharonot". "Versammeln wir uns an der gesamten Länge der Grenzen von Palästina, wir alle auf einmal, und versuchen wir, die Grenze zu überschreiten. Was wird Israel tun? Was wird Obama tun? Israel ist schwächer als Spinnweben." Am 15. Mai hatten Araber von mehren Seiten aus Israels Grenzen gestürmt. Anlass war der Tag der "Nakba" – aus palästinensischer Sicht die "Katastrophe" der israelischen Staatsgründung, die sich an dem Tag jährte.
Der Hisbollah-Führer fügte an, US-Präsident Barack Obama und der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hätten dem Friedensprozess einen "Todesstoß" versetzt. Die Arabische Liga müsse als Reaktion auf die jüngsten Reden der Politiker ihre Friedensinitiative zurücknehmen. Beide Ansprachen erforderten eine Antwort von arabischen Regierungen. "Die Reden haben der arabischen Friedensinitiative einen K.O.-Schlag versetzt. Ich rufe die Arabische Liga auf, jene Initiative vom Tisch zu nehmen." Damit bezog sich Nasrallah auf Obamas Ansprache vor dem "Amerikanisch-Israelischen Ausschuss für öffentliche Angelegenheiten" (AIPAC) und auf Netanjahus Rede vor dem US-Kongress.
Israel und die USA seien nicht gewillt, "den Palästinensern irgendetwas anzubieten", so Nasrallah. Den Arabern bleibe demnach als einzige Option der bewaffnete Widerstand. Die Hisbollah werde ihr Arsenal behalten. "Unsere Raketen werden bleiben, und sie werden effizient bleiben." Niemand könne die Organisation entwaffnen.