Das Nahost-Quartett hat Israelis und Palästinenser aufgefordert, von einseitigen politischen Schritten abzusehen, da die Weltgemeinschaft diese nicht anerkennen würde. In einem am 1. Juli veröffentlichten Bericht kritisiert es den israelischen Siedlungsbau, palästinensischen Terror und das Fehlen einer palästinensischen Einheitsregierung.
Das Quartett – die Vereinigten Staaten, die Vereinten Nationen, die Europäische Union und Russland – fordert beide Seiten auf, dieser Tendenz entgegenzuwirken. Es gehe dabei darum, „die Verfestigung einer Ein-Staat-Wirklichkeit mit andauernder Besatzung und andauerndem Konflikt zu verhindern, die mit der Verwirklichung der nationalen Ziele beider Völker nicht vereinbar ist“. Eine Zwei-Staaten-Lösung sei nur durch direkte Verhandlungen zu erreichen, heißt es in dem Bericht weiter. Doch schon jetzt seien wichtige Schritte in dieser Richtung „vor Ort“ möglich.
Der Bericht gilt als Grundlage für weitere Schritte bei der Aufnahme von Verhandlungen. Der UN-Sondergesandte für den Nahen Osten, der Bulgare Nicolai Mladenov, sieht laut der Onlinezeitung „Times of Israel“ darin einen „Weckruf“ für Israelis und Palästinenser. „Wir können es nicht so belassen. Wir können einfach nicht“, sagte er in einem Gespräch mit der französischen Nachrichtenagentur AFP.