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Nach Skandal: „World Vision“ entlässt 120 Mitarbeiter im Gazastreifen

Die christliche Organisation „World Vision“ hat die Verträge von 120 palästinensischen Mitarbeitern im Gazastreifen gekündigt. Hintergrund sollen die Anschuldigungen gegen einen Mitarbeiter sein, der laut israelischem Geheimdienst Millionen an Spendengeldern veruntreut hat.
World Vision ist eine der weltweit größten Entwicklungshilfeorganisationen
GAZA (inn) – Die britische Tageszeitung „The Guardian“ berichtet von 120 entlassenen Mitarbeitern bei der christlichen Hilfsorganisation „World Vision“ im Gazastreifen. Sie beruft sich dabei am Samstag auf einen Mitarbeiter, der anonym bleiben will. Hintergrund sind die israelischen Anschuldigungen, dass der Direktor der Gaza-Niederlassung, Mohammad el-Halabi, Millionen Euro veruntreut und an die radikal-islamische Hamas weitergeleitet haben soll. Eine ranghohe Quelle von „World Vision“ hat laut Guardian die Entlassungen bestätigt. Der Mitarbeiter wird wie folgt zitiert: „Sie haben die 120 Mitarbeiter offiziell informiert, dass deren Verträge annulliert und die Projekte vor Ort gestoppt werden.“ Am 9. August habe es ein Treffen des aktuellen Leiters der Gaza-Niederlassung mit ausländischen Mitarbeitern von „World Vision“ gegeben. Das dabei unterzeichnete Dokument konnte die französische Nachrichtenagentur AFP (Agence France-Presse) einsehen. Darin sei von einer großen Krise bei „World Vision“ die Rede, die das gesamte Finanzierungsmodell der Organisation in Frage stelle. Am 15. Juni wurde der „World Vision“-Mitarbeiter Muhammad el-Halabi vom israelischen Geheimdienst am Grenzübergang Eres verhaftet. Er steht im Verdacht, Gelder in Millionenhöhe und Hilfsgüter, die für „World Vision“ bestimmt waren, direkt an den militärischen Arm der Terror-Organisation Hamas umgeleitet zu haben. „World Vision“ hatte bislang die israelischen Anschuldigungen abgestritten. Der Gerichtsprozess wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Israel gab Sicherheitsgründe für dieses Vorhaben an. „World Vision“ hatte daraufhin die eigenen Aktivitäten im Gazastreifen eingefroren, während Ministerien aus Deutschland und Australien ihre finanzielle Unterstützung einstellten. Diese wollen das Ergebnis der Untersuchung abwarten. (mm)

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