Alberto Nisman wollte am heutigen Montagnachmittag seine Vorwürfe gegen führende argentinische Politiker untermauern, die eine iranische Beteiligung an dem Attentat auf das jüdische AMIA-Zentrum verschleiert hätten. Sonntagnacht wurde er tot in seiner Wohnung in einem Stadtteil von Buenos Aires, Puerto Madero, aufgefunden. Die Polizei sei zunächst von einem Selbstmord ausgegangen, berichtet die argentinische Zeitung „Clarín“. Dem Ankläger sei mit einem kleinkalibrigen Revolver eine Kugel in den Kopf geschossen worden. Offenbar sei der Leichnam in der Badewanne entdeckt worden.
Staatsanwältin Viviana Fein rief die Presse zur Zurückhaltung auf, weil noch viele Fakten ungeklärt seien: „Ich bitte Sie höflich um Umsicht und dass Sie die Gutachten abwarten. In den nächsten Tagen werden wir die Todesursachen wissen. Wir haben eine Waffe gefunden.“
Auf Nismans Schreibtisch fand sich die Dokumentation, die er am heutigen Montag vor der Strafrechtskommission der Abgeordnetenkammer vorstellen wollte. In dem 300-seitigen Schriftstück beschuldigt der Staatsanwalt Präsidentin Cristina Fernández de Kirchner und andere ranghohe Politiker, sie hätten verschleiern wollen, dass die angeklagten Iraner am Attentat beteiligt waren.