Unter den Imamen waren Vertreter aus Bosnien, Indien, Indonesien, Jordanien, den Palästinensischen Autonomiegebieten, Saudi-Arabien, der Türkei und den USA. An der sogenannten Todeswand in Auschwitz, vor der Tausende Häftlinge erschossen worden waren, sprachen die Muslime ein Gebet für die Toten. Das berichtet der Nachrichtendienst „Arutz Scheva“.
Imam Mohamed Magid, Präsident der Islamischen Gesellschaft Nordamerikas (ISNA), sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP: „Was kann man sagen? Man ist sprachlos. Was man gesehen hat, liegt jenseits der menschlichen Vorstellung.“
Imam Barakat Hassan aus Ramallah im Westjordanland sagte der Nachrichtenagentur: „Als ich sah, was mit den Menschen hier geschehen ist, habe ich versucht, meine Tränen zurückzuhalten, denn es ist sehr schwer, zu sehen, wie viele Menschen hier grundlos ermordet wurden.“ Er fügte an: „Ich komme aus Palästina und mein Volk leidet seit 65 Jahren, bis jetzt, also fühle ich natürlich mit anderen, die leiden.“
Der Besuch war Teil eines Programmes zur Aufklärung über den Holocaust. Er wurde vom US-Außenministerium organisiert.
Bereits am Dienstag hatte die Gruppe das Museum für die Geschichte der polnischen Juden in Warschau besucht. Einige der muslimischen Geistlichen hatten sich zudem mit Holocaust-Überlebenden und deren polnischen, katholischen, Rettern getroffen.
Laut der Nachrichtenagentur dpa hatten im Rahmen des Programmes auch im Jahr 2010 muslimische Geistliche Auschwitz besucht. Damals waren aber nur Vertreter aus den USA unter den Besuchern.