Die deutsche Mutterfirma Humana hatte im Auftrag von Remedia einen Milchersatzstoff hergestellt, der zu wenig Vitamin B1 enthielt. Das Gericht warf Black vor, nicht auf diesen Mangel hingewiesen zu haben. Der Vorstandsvorsitzende Gideon Landsberger hat nach Einschätzung der Richter gegen Standards verstoßen. Er erhielt drei Monate Haft auf Bewährung und eine Geldstrafe von umgerechnet rund 2.000 Euro. Dies meldet die Tageszeitung „Yediot Aharonot“.
Remedia hatte die Sojamilch von Juli bis November 2003 verkauft. Mehrere Säuglinge in Israel zogen sich daraufhin eine Gehirnerkrankung zu. Vier Babys starben, etwa 20 weitere litten noch lange an den Folgen.
Für die israelischen Babys wurde der Ersatzstoff wegen der jüdischen Speisegesetze nach einem besonderen Rezept produziert. Dabei ließen die Hersteller das lebenswichtige Vitamin B1 weg, ohne dies dem israelischen Gesundheitsministerium oder Remedia mitzuteilen. Wie die deutsche Mutterfirma Humana im August 2004 in Herford mitteilte, konnte sich das Unternehmen mit den betroffenen Familien auf eine Entschädigung einigen. Die Angehörigen der verstorbenen Kinder waren in diese Vereinbarung nicht einbezogen.
Im Juni 2011 wurden fünf Angestellte des israelischen Gesundheitsministeriums zu 400 bis 500 Stunden gemeinnütziger Arbeit verurteilt. Sie hatten in einem Deal mit der Staatsanwaltschaft eingeräumt, dass ihr Verhalten zum Ausbruch einer Krankheit bei den Säuglingen geführt haben könnte.