JERUSALEM (inn) – Ein erneutes Selbstmord-Attentat einer Palästinenserin von Arafats „Al-Aksa-Brigaden“ hat am Freitagnachmittag in Israels Hauptstadt Jerusalem mindestens sechs Tote und Dutzende Verletzte gefordert.
Die Palästinenserin sprengte sich – Polizeiangaben zufolge – an einer Bushaltestelle unweit des Mahane-Yehuda-Marktes in Jerusalems Innenstadt in die Luft. Dort stand ein Linienbus. Die binnen Minutenfrist eingetroffenen Rettungskräfte betreuen die rund 60 Verletzten vor Ort. Sieben Schwerverletzte wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht.
Augenzeugen berichteten von schrecklichen Szenen – unter anderem von Menschen mit abgerissenen Körperteilen. Außerdem sei großer Sachschaden entstanden. Die Polizei sperrte den Bereich weiträumig ab.
Es war der sechste Selbstmord-Anschlag seit den Pessach-Feiertagen.
Der Anschlag ereignete sich zu einem Zeitpunkt, zu dem US-Außenminister Colin Powell Israel besucht, um einen Waffenstillstand zu erreichen. Israels Sicherheitskreise waren in höchster Alarmbereitschaft, da Palästinenser immer dann Attentate durchführen, wenn hochrangige US-Vertreter in der Region sind.
Regierungssprecher Daniel Seaman sagte „CNN“, Israel werde den Terrorismus weiter bekämpfen. Europa und Amerika dürften dem nicht im Wege stehen. „Sonst kommt der Terror auch zu ihnen“, sagte Seaman.
Der Mahane-Yehuda-Markt war schon häufiger Ziel von Terroristen aus den Reihen der Palästinenser. Dort war kurz nach dem Ausbruch der sogenannte Intifada die Tochter des nationalreligiösen Ministers Yitzhak Levy, Ayelet HaShacher Levy, ermordet worden.
US-Außenminister Powell war zum Zeitpunkt der Explosion mit Israels Außenminister Shimon Peres in Nordisrael unterwegs.