EILAT (inn) – In einem groß angelegten Kommando-Unternehmen hat die israelische Armee am Donnerstag, rund 500 Kilometer vor der Küste Israels im Roten Meer, ein Schiff mit mehr als 50 Tonnen Waffen beschlagnahmt, die in die palästinensischen Autonomiegebiete geschmuggelt werden sollten.
Wie am Freitag bekannt wurde, stürmten Spezialeinheiten der israelischen Luftwaffe und Marine in einer geheimen Operation im Dunkeln das Boot mit dem Namen „Karin-A“. An Bord befanden sich schwere Waffen und Munition, unter anderem Katyusha-Raketen, Minen, Panzerabwehrraketen und Mörsergranaten. Israelischen Angaben zufolge stammen die Waffen aus dem Iran.
Die Besatzung der „Karin-A“ wurde festgenommen. Wie ein Militärsprecher mitteilte handle es sich bei dem Kapitän offenbar um einen Beamten der palästinensischen Flottenpolizei.
Das Schiff wurde am Freitag in den Hafen von Eilat gebracht.
„Dieser Versuch des Waffenschmuggels zeigt, daß die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) die Fortsetzung der Gewalt und weitere tödliche Anschläge in Israel plant“, sagte Israels Generalstabschef Shaul Mofaz auf einer Pressekonferenz am Freitag.
Bereits im Mai vergangenen Jahres hatte die israelische Marine Waffen auf einem Schiff aus Richtung Libanon beschlagnahmt. Die PA hatte damals jegliche Verbindungen zu dem Waffenschmuggel bestritten.
Außenminister Shimon Peres sagte in einer am Freitag in Jerusalem verbreiteten Stellungnahme, das Aufbringen des palästinensischen Frachters sei ein wichtiger „Wendepunkt für die Palästinensische Autonomie“. „Sie können dieses Spiel nicht endlos weiterspielen. Sie müssen sich entscheiden, ob sie den Terrorismus unterstützen oder ihn ablehnen möchten.“
Weil das Schiff aus dem Iran stammende Waffen an Bord hatte, will Peres in der kommenden Woche die internationale Staatengemeinschaft aufrufen, Iran zu einem „terrorunterstützenden Staat“ zu erklären.