OSLO (inn) – PLO-Chef Yasser Arafat hätte den Friedensnobelpreis niemals erhalten dürfen – das sagte Kaare Kristiansen, ehemaliges Mitglied des Nobelpreiskomitees am Dienstag vor Journalisten.
„Die Entwicklungen nach 1994 lassen keine Zweifel daran, daß Arafat den Preis nicht verdient hat. Er hat weder etwas zum Frieden beigetragen, noch irgendetwas anderes getan, was den Preis rechtfertigt“, so Kristiansen.
Da es nicht möglich ist, die Preisverleihung rückgängig zu machen, schlug der ehemalige norwegische Kabinettminister dem Nobelpreiskomitee vor, öffentlich die Verleihung des Preises an den PLO-Chef zu bereuen.
Geir Lundestad, Direktor des Nobel-Institutes, lehnte dies jedoch ab. „Ich bin sicher, daß das Komitee Fehler gemacht hat, aber es wird niemals öffentlich sein Bedauern ausdrücken. Wir stehen zu den Preisträgern die wir ausgewählt haben“, so Lundestad.
Kristiansen hatte das Nobelpreis-Komitee nach dreijähriger Mitgliedschaft aus Protest verlassen, als die fünf geheimen Mitglieder des Komitees Arafat für die Verleihung nominiert hatten.
Arafat hatte 1994 zusammen mit Israels damaligem Premierminister Yitzhak Rabin und Außenminister Shimon Peres den Preis für den Abschluß des Oslo-Abkommens erhalten.