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Nachahmer befürchtet: Kroatischer Fußballer will Israeli werden

JERUSALEM (inn) – Der kroatische Fußballspieler Giovanni Rosso von Champions-League-Teilnehmer Maccabi Haifa trifft sich am Mittwoch mit Innenminister Eli Yishai, um seinen Antrag auf israelische Staatsbürgerschaft zu begründen. Trotz der Vorsprache Rossos an höchster innenpolitischer Stelle bleiben seine Chancen auf Einbürgerung jedoch gering – denn das Innenministerium befürchtet einen Präzedenzfall.

Giovanni Rosso, der am 17. November 1972 in Kroatien geboren wurde, lebt seit sieben Jahren in Israel. Im Jahr 1995 zog er von der kroatischen Hauptstadt Zagreb nach Be´er Sheva in die Negev-Wüste. Er spielte zunächst bei Hapoel Be´er Sheva. Später schoß er seine Tore für Hapoel Haifa und Beitar Jerusalem. Von der israelischen Hauptstadt wechselte er 2001 zu Maccabi Haifa. In der Champions-League holte er zuletzt im Spiel gegen Bayer Leverkusen einen Elfmeter heraus, den seine Mannschaft allerdings nicht verwerten konnte.

Ein Sprecher aus dem Büro des Innenministers machte dem Fußballer vor dem Treffen wenig Hoffnung: „Es ist offensichtlich, daß manche Politiker den Vorgang unterstützen, weil es ziemlich populär ist und Wählerstimmen einbringt. Aber aus Sicht des Innenministers liegen die Dinge etwas anders. Gesetzlich besteht keine Verpflichtung, Rosso die Staatsbürgerschaft zu verleihen.“ Allerdings gebe es einen Paragraphen, der den Minister dazu befähige, jedem die Staatsbürgerschaft zu geben, wie es ihm gefällt.

„Man muß jedoch daran erinnern, daß man in Israel eine Staatsbürgerschaft nicht leichtfertig verleihen sollte“, so der Ministeriumssprecher weiter. In den vergangenen Tagen seien in dieser Sache Dutzende von Anträgen eingegangen, wobei die Anzahl von Befürwortern und Gegnern ungefähr gleich sei.

Einem Bericht der Tageszeitung „Yediot Ahronot“ zufolge kam der Termin mit Yishai durch Vermittlung des Ministers für Wissenschaft, Sport und Kultur, Matan Vilnai, zustande. Rossos Rechtsanwalt wird ihn zu dem Treffen begleiten. Der Innenminister hat vor, sich nach dem Gespräch mit verschiedenen Mitarbeitern zu beraten, bevor er seinen Entschluß bekanntgibt.

Ein Sprecher des Ministeriums für Wissenschaft, Sport und Kultur schätzte die Chancen des Kroaten als gering ein. Wenn er die Staatsbürgerschaft erhalte, könne dies eine Flut von Fußballern und anderen Ausländern in Israel dazu veranlassen, ebenfalls einen entsprechenden Antrag im Innenministerium zu stellen.

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