Bei der Zeremonie am Montag rief der Vorsitzende der "Jewish Agency", Natan Scharansky, die Entscheidungen nach dem Anschlag vom 1. Juni 2001 in Erinnerung. Die Regierung sei an jenem Samstag zusammengekommen. Fast alle Kabinettsmitglieder hätten eine Militäroperation in Dschenin befürwortet. Aber der Wunsch, die weltweite Unterstützung für Israel beizubehalten, habe die Regierung dazu gebracht, den Weg der Zurückhaltung zu wählen.
"Dann kam der Terroranschlag im Restaurant ‚Sbarro‘, im Café ‚Hillel‘, und immer mehr Anschläge, bis zum Anschlag in Netanja am Pessach-Abend", fügte Scharansky laut der Zeitung "Jediot Aharonot" hinzu. Erst danach, im Frühjahr 2002, sei die Operation "Schutzschild" ausgeführt worden. "Unsere Soldaten setzten der zweiten Intifada ein Ende." Israel habe hieraus eine wichtige Lektion gelernt: "Im Krieg gegen den Terror dürfen wir nicht einmal einen einzigen Tag warten."
An der Zeremonie nahmen jetzige und ehemalige Schüler der "Schevach-Mofet-Schule" teil. Ihnen sagte Scharansky: "Wir haben nach der Kraft gestrebt, um weiter Häuser zu bauen, Familien zu trösten und das Land Israel zu stärken – und das tun Sie." Die jungen Leute seien "ein Modell für den gesamten Staat Israel. Sie sind die stärkste Antwort".
Der Tel Aviver Bürgermeister Ron Huldai wies darauf hin, dass der Mord an Teenagern an die Schwierigkeiten erinnere, denen die Israelis ausgesetzt seien. "Nicht alle unsere Träume sind wahr geworden. Friede ist noch ein Traum."
Am 1. Juni 2001 hatte sich auf dem Dolphinarium-Gelände ein Palästinenser in einer Warteschlange vor einer Diskothek in die Luft gesprengt. Bei dem Anschlag wurden 21 junge Israelis getötet und 132 Menschen verletzt. Die meisten Opfer stammten aus der ehemaligen Sowjetunion. Zum Zeitpunkt des Attentats hielt sich der damalige Bundesaußenminister Joschka Fischer in Tel Aviv auf.